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NACH MONTENEGRO

Neue Resolution: Kosovo erkennt Srebrenica als Völkermord an

(FOTOS: iStockphoto, zVg.)

Am Mittwoch verabschiedete das kosovarische Parlament eine Resolution, in der es die Leugnung des von den bosnisch-serbischen Truppen von 1995 begangenen Völkermords in Srebrenica verurteilt.

Die Abgeordneten des kosovarischen Parlaments verabschiedeten am Mittwoch eine Resolution, die das Massaker von Srebrenica 1995 offiziell als Völkermord anerkennt und das nur wenige Tage vor dem 26. Gedenktag am 11. Juli. Eine ähnliche Resolution wurde bereits drei Wochen zuvor vom Parlament in Montenegro verabschiedet.

Der Resolutionsentwurf wurde dem Parlament von Bahrim Sabani, einem Abgeordneten der bosnischen Gemeinschaft des Landes, vorgelegt. Sabani sagte, dass die von bosnisch-serbischen Streitkräften in Srebrenica begangenen Verbrechen „einen Völkermord darstellen, wie er in der UN-Konvention zur Prävention und Verurteilung von Völkermordverbrechen beschrieben wird“.

Kosovos Premierminister Albin Kurti begrüßte die Resolution und nannte ihre Annahme einen „edlen und richtigen Akt“: „Aber vor allem ist es ein Akt im Namen unserer universellen Menschlichkeit und unseres Willens, friedlich und gerecht zu leben“, sagte Kurti.

Die Sechs-Punkte-Resolution verurteilt „jede Tendenz, den Völkermord von Srebrenica absichtlich und öffentlich zu leugnen mit dem Ziel, die Opfer zu verunglimpfen und die Motive der begangenen Verbrechen zu verbergen“. Weiters heißt es in der Resolution: Das kosovarische Parlament „ruft alle Staaten dazu auf, alle notwendigen Versuche zu unternehmen, um all diejenigen vor Gericht zu stellen, die für die Planung und Begehung des Völkermords in Srebrenica verantwortlich sind.“

Im Juli 1995 wurden mehr als 7.000 bosniakische Männer und Jungen aus Srebrenica bei einer Reihe von Massakern durch bosnisch-serbische Streitkräfte getötet und über 40.000 Frauen, Kinder und ältere Menschen ausgewiesen – ein Verbrechen, das vom Internationalen Strafgerichtshof für als Völkermord eingestuft wurde dem ehemaligen Jugoslawien, dem ICTY und dem Internationalen Gerichtshof. Das Verbrechen wurde vom Internationalen Strafgerichtshof für das ehemalige Jugoslawien (ICTY) und dem Internationalen Gerichtshof als Völkermord eingestuft.

Der serbische Präsident Aleksandar Vučić äußerte sich gestern in Belgrad ebenfalls zu der vom Kosovo verabschiedeten Resolution: „Ich habe ja gesagt, dass es danach [Anm.: Montenegros Resolution] eine Flut von gleichen Resolutionen gegen Serbien geben wird. Sie alle machen klare Aussagen und Äußerungen, dass die Serben den Völkermord begangen haben, um ihr angebliches Engagement für gutnachbarliche Beziehungen zu zeigen, aber in Wirklichkeit, um Serbien einen Schlag zu versetzen“, so Vučić.

Quellen und Links: