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BLITZER

Neuer „Geheimradar“: Tausende Autofahrer müssen zahlen

Radar
FOTO: (iStock/ricochet64)

Seit dem Herbst blitzt in Traun ein neuer Sheriff in der Stadt – und zwar ein Radarauto. Der weiße VW Caddy, ausgestattet mit Front- und Heckkamera, hat die Aufgabe, Temposünder in den 30er- und 50er-Zonen zu ermitteln. Die Bilanz nach den ersten Wochen ist erschütternd: Tausende Fahrer wurden erwischt, und das trotz der Tatsache, dass die Geschwindigkeitsbegrenzungen in erster Linie dazu dienen, Wohngebiete und Schulen sicherer zu machen.

Die Entscheidung, das Radarauto einzusetzen, fiel nach zahlreichen Beschwerden von Anrainern, die sich über Raser in ihren Wohngebieten beklagten. „Es ist katastrophal“, resümiert Bürgermeister Karl-Heinz Koll (ÖVP) die Situation nach den ersten 33 Einsatztagen des Radarautos. „Es gab schon 7.800 Strafen“, so Koll. Und das sind nur die offiziellen Zahlen. Die Dunkelziffer dürfte weitaus höher liegen.

Zwei Fälle stachen besonders hervor: Ein Fahrer, der mit 119 km/h durch die 50er-Zone raste, und ein weiterer, der in der 30er-Zone mit 98 km/h geblitzt wurde. Solch rücksichtsloses Verhalten bringt nicht nur die Verkehrsteilnehmer, sondern auch die Anrainer in Gefahr.

Sicherheit an erster Stelle

Die Daten der geblitzten Fahrer werden automatisch an die Bezirkshauptmannschaft übermittelt, die dann die Strafen ausstellt. Die Einnahmen daraus fließen zu 100 Prozent in die Stadtkasse von Traun. Doch Bürgermeister Koll betont: „Es geht hier nicht ums Geld, sondern um die Sicherheit. Wir mussten einfach etwas gegen die Raserei unternehmen.“

Über die Feiertage wurde das Radarauto aufgrund des Wetters kurzzeitig außer Betrieb genommen. Eine detaillierte Bilanz der vergangenen Wochen wird in Kürze erwartet. Doch schon jetzt lässt sich sagen: „Es hat keine Verbesserung der Situation gegeben“, so Koll. Und weiter: „Ein Lerneffekt durch die Strafen ist bisher noch nicht eingetreten.“