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Politisch aufgeladenes Match: Albanien lässt Serbiens WM-Traum platzen

Albanien Serbien
FOTO: EPA/ANDREJ CUKIC

Politisch aufgeladenes Duell mit sportlichen Folgen: Albanien triumphiert in Serbien und verschafft sich im WM-Qualifikationsrennen einen entscheidenden Vorteil.

Albanien gewinnt das politisch aufgeladene Auswärtsspiel gegen Serbien mit 1:0 und macht einen großen Schritt Richtung WM 2026. Das entscheidende Tor erzielte Rey Manaj kurz vor der Pause, nachdem Serbien zunächst spielbestimmend war. Im brisanten Duell am Samstagabend in Leskovac trafen die beiden Verfolger der bislang fehlerfreien Engländer in der Gruppe K aufeinander.

Die Albaner setzten sich verdient in der Fremde durch und bauten ihren Vorsprung im Rennen um die Play-off-Plätze entscheidend aus. Mit einem Spiel mehr auf dem Konto haben sie nun vier Zähler Polster auf die Serben, deren Traum von der WM-Teilnahme 2026 damit in weite Ferne gerückt ist. Der Siegtreffer fiel durch einen präzisen Abschluss von Manaj nach einem Freistoß unmittelbar vor dem Pausenpfiff.

Der Führungstreffer für die Gäste kam überraschend, hatten doch die Gastgeber besonders in der Anfangsphase das Spielgeschehen dominiert.

Vergebliche Aufholjagd

Nach dem Seitenwechsel verschoben sich die Kräfteverhältnisse zugunsten der Albaner, während die Serben vor allem im letzten Spielabschnitt vehement auf den Ausgleich drängten. Trotz aller Bemühungen blieb es beim knappen Rückstand – weder der formstarke Dusan Vlahovic noch Ex-Salzburg-Legionär Strahinja Pavlovic oder WAC-Legionär Dejan Zukic konnten das Blatt für ihr Team wenden.

Politische Brisanz

Neben der sportlichen Komponente war die Begegnung auch politisch hochbrisant. Die angespannte Beziehung zwischen beiden Nationen ist durch den Kosovo-Konflikt belastet. Die Organisatoren versuchten, die Stimmung im Vorfeld zu entschärfen.

Statt regulärer Ticketverkäufe wurden 6.500 ausgewählte Zuschauer ins Stadion gelassen. Dennoch kam es zu Unmutsbekundungen während der albanischen Hymne, und “Kosovo ist Serbien”-Sprechchöre hallten durch die Arena.

Torschütze Manaj provozierte nach seinem Treffer mit der Doppeladler-Geste (albanisches Nationalsymbol) – einem Symbol albanischen Nationalstolzes, das von Serben als Affront verstanden wird.

Abgesehen davon blieb es auf dem Rasen bis zum Schlusspfiff fair und ohne weitere Zwischenfälle.

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