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Polizeipräsident fordert landesweite Waffenverbotszone

Waffenverbotszone in Wien verlängert. FOTO: KOSMO Redaktion
FOTO: KOSMO Redaktion

In Wien bleiben die bestehenden Waffenverbotszonen in den Bezirken Favoriten und Praterstern weiterhin bestehen. Diese Entscheidung resultiert aus den positiven Erfahrungen der letzten Jahre, wie Landespolizeipräsident Gerhard Pürstl in einem Interview mit der APA mitteilte.

Effektivität der Verbotszonen

Seit der Einrichtung dieser Zonen wurde ein Rückgang der Gewaltkriminalität festgestellt. So wurden seit März 2024 allein in Favoriten 118 verbotene Waffen sichergestellt, darunter 80 Messer. Am Praterstern, wo die Waffenverbotszone bereits länger existiert, wurden im vergangenen Jahr 95 Waffen konfisziert, davon 73 Messer. In diesem Jahr stieg die Zahl der sichergestellten Waffen auf 108, wobei 92 Messer darunter waren.

Pürstl fordert ein Waffen- oder zumindest ein Messertrageverbot in ganz Österreich: „Dort, wo die Menschen auf engem Raum zusammenleben, dort ist ja überhaupt nicht einzusehen, dass irgendjemand mit einem Messer bewaffnet durch die Gegend geht.“ Ausnahmen könnten für Waffenbesitzkarteninhaber, Jäger oder für Freizeitaktivitäten wie Grillen gelten.

Keine weiteren Waffenverbotszonen in Wien

Ein Fokus der Wiener Polizei bleibt der öffentliche Raum, weitere Waffenverbotszonen sind derzeit nicht geplant. „Wir haben seit vielen Jahren in unserer Schwerpunktsetzung immer den öffentlichen Raum an erster Stelle, weil ich der Meinung bin, dass das, was sich in der Öffentlichkeit abspielt, der Faktor ist, der das subjektive Sicherheitsgefühl der Bevölkerung am meisten beeinträchtigt.“

Obwohl Wohnungseinbrüche in Wien in den letzten Jahren signifikant zurückgegangen sind – von 10.000 bis 12.000 Fällen jährlich zwischen 2005 und 2010 auf ein Drittel bis ein Viertel dieser Zahlen heute –, erfordert die Gewalt im öffentlichen Raum weiterhin besondere Aufmerksamkeit.

Problem Jugendkriminalität

Ein weiteres Thema ist die Jugendkriminalität, die in einigen Bezirken zu gewalttätigen Auseinandersetzungen führte. Pürstl berichtete: „Sämtliche Straftaten in diesem Zusammenhang, die im Juli passiert sind, sind aufgeklärt worden. Alle Raubüberfälle, die ganzen Körperverletzungen sind restlos aufgeklärt worden.“

Ein umstrittenes Thema ist die steigende Kriminalität unter strafunmündigen Jugendlichen. Pürstl wies darauf hin, dass es einige Intensivtäter gibt: „Tatsache ist, dass Unmündige vermehrt kriminell werden. Wir haben da einige Fälle, die echte Intensivstraftäter sind. Wir sprechen da von Burschen, die 150, 160 Straftaten im Monat begehen. Spitzenreiter ist ein Bursch mit serbischer Nationalität mit 170 Straftaten im November. Wir haben einen Österreicher mit 140 und einen Syrer mit 100. Alle unmündig.“