Zoran Milanovic, der 2020 erstmals in das Amt des Präsidenten gewählt wurde, hat kürzlich in einer entscheidenden Stichwahl seinen Herausforderer Radovan Primorac besiegt.
Er setzte sich mit 77,8 Prozent klar gegen Primorac durch, der zuvor als Bildungs- und Wissenschaftsminister tätig war. Er war nach einer 15-jährigen Pause auf die politische Bühne gekehrt.

Ergebnisse der Wahl
In der ersten Wahlrunde verfehlte Milanovic knapp die Wiederwahl mit einem Stimmenanteil von 49,2 Prozent. Dies zwang ihn, in eine zweite Wahlrunde gegen Primorac anzutreten, der 19,4 Prozent der Stimmen erhielt. Die Niederlage in der Stichwahl bedeutet einen weiteren Rückschlag für die Kroatische Demokratische Union (HDZ) von Premierminister Andrej Plenkovic, die im Vorfeld mit einem Korruptionsskandal im November konfrontiert war.
Politische Kontroversen im Wahlkampf
Der Wahlkampf war von erheblichen Spannungen geprägt, wobei Primorac Milanovic als „pro-russische Marionette“ kritisierte und ihm vorwarf, Kroatiens Glaubwürdigkeit in der EU und der NATO zu untergraben. Obwohl Milanovic den russischen Einmarsch in die Ukraine verurteilte, äußerte er wiederholt Kritik an der westlichen militärischen Unterstützung für die Ukraine. Er war ebenfalls gegen ein Ausbildungsprogramm, bei dem kroatische Soldaten in Deutschland ukrainische Soldaten schulen sollten.
Der Präsident erfüllt in Kroatien hauptsächlich repräsentative Funktionen, er ist jedoch auch der Oberbefehlshaber der Streitkräfte. Das Land, mit einer Bevölkerung von 3,8 Millionen Menschen, kämpft derzeit mit der höchsten Inflationsrate innerhalb der Eurozone, sowie mit weit verbreiteter Korruption und einem beträchtlichen Arbeitskräftemangel.
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