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4 Angeklagte

Macheten-Mord in Wien: Urteil erwartet!

(FOTO: Google Maps)
(FOTO: Google Maps)

In Brigittenau, einem Wiener Gemeindebezirk, ereignete sich in der Nacht zum 20. April des vergangenen Jahres ein grausames Verbrechen. Vier Männer stehen nun vor Gericht, angeklagt, einen 31-jährigen Landsmann vorsätzlich getötet zu haben. Die Tatwaffe: eine 70 Zentimeter lange Machete und diverse Messer. Laut Anklage wurde das Opfer, Hamlaoui D., in eine tödliche Falle gelockt, nachdem vorherige Auseinandersetzungen über Drogengeld eskalierten.

Die vier Angeklagten und das Opfer teilen eine gemeinsame Herkunft, sie stammen alle aus der algerischen Stadt Constantine. Drei der Angeklagten waren laut Anklageschrift als sogenannte „Streetrunner“ in Wien tätig, sie verkauften Drogen für den 31-jährigen Algerier. Bei der Abrechnung, die aufgrund der Verkaufserlöse erfolgte, kam es offenbar zu Meinungsverschiedenheiten. Ein junger Mann im Alter von 22 Jahren fühlte sich dabei besonders benachteiligt.

Opfer zu U-Bahnstation gelockt

Einer der Angeklagten, ein 22-Jähriger, der mit einer Machete bewaffnet war, soll das Opfer telefonisch zur U-Bahn-Station Jägerstraße gelockt haben. Als Hamlaoui D. dort ankam, wurde er von dem 22-Jährigen mit der Machete attackiert. Die drei weiteren Angeklagten griffen D. mit Messern an. Sie umzingelten das Opfer, setzten Pfefferspray ein, um ihn handlungsunfähig zu machen, und gingen brutal auf ihn los. Die Art und Weise, wie sie ihn attackierten, erinnert an eine Hinrichtung. Die Beschreibung der Verletzungen des Opfers füllt mehr als eine DIN-A4-Seite.

Nach dem brutalen Angriff flüchteten die Täter in verschiedene Richtungen. Die Polizei wurde von Zeugen alarmiert und leitete sofort eine Fahndung ein. Ein 25-jähriger Angeklagter sprang in den Donaukanal, um zu entkommen, konnte aber von den Beamten aus dem Wasser gezogen und festgenommen werden.

In Frankreich verhaftet

Die anderen drei Angeklagten konnten nach Frankreich fliehen, wurden aber dank eines Europäischen Haftbefehls festgenommen und nach Österreich ausgeliefert. Sie sitzen seitdem in der Justizanstalt Josefstadt in Untersuchungshaft.

Während des Ermittlungsverfahrens zeigte sich der 22-Jährige geständig, behauptete jedoch, unter dem Einfluss von Tabletten gehandelt zu haben. Darüber hinaus behauptete er, dass das Opfer bewaffnet gewesen sei und er in einem Zustand der Raserei gehandelt habe. Er betonte, dass niemand außer ihm den 31-Jährigen verletzt habe.

Die anderen Angeklagten, die vom 22-Jährigen in Schutz genommen wurden, leugnen hingegen ihre Beteiligung und beschuldigen sich gegenseitig. Sie versuchen, ihre eigene Rolle in dem Verbrechen herunterzuspielen. Der 25-Jährige behauptet sogar, er habe sich zufällig am Tatort aufgehalten und nichts mit der Tat zu tun.

Für den Prozess sind vier Verhandlungstage angesetzt. Zwei Sachverständige und neun Zeugen wurden geladen. Den Angeklagten drohen im Falle einer Verurteilung zehn bis 20 Jahre oder sogar lebenslange Haft.