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Rassismus oder Fetisch: Warum sind Kopftuch-Pornos so beliebt?

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(FOTO: iStock)

Seit der Flüchtlingskrise 2015 werden Refugee- und Hijab-Pornos immer beliebter. Doch was steckt hinter den stereotypisch geladenen Erwachsenenfilmen?

Die Szenen zeigen meistens eine nackte Frau, die ein Kopftuch trägt und einen kaukasischen Mann, die stereotypische Handlungen nachspielen. Dabei werden allbekannte Flüchtlingsprobleme wie Wohnungssuche, Dokumente und Jobsuche aufgegriffen. Diese sollen damit gelöst werden, indem die Flüchtige mit Sex bezahlt.

Wie die „zeit“ berichtete, liegt hierbei der Reiz im gesellschaftlichen Bild der muslimischen Frau, die oft als prüde, devot und ungebildet gebrandmarkt ist. Sie soll von ihrem Umfeld unterdrückt werden und ihre Sexualität aufgrund der Religion nicht frei ausleben dürfen. Der kaukasische Mann dagegen überzeugt sie die Regeln zu brechen. „Es ist die Fantasie der prüden Schlampe, der Heiligen und der Hure“, erklärt der*die Claude C. Kempe, Experte*in zum Thema Moderner Orient.

„Umdrehungsfantasien“ wie in diesem Beispiel werden besonders in der heterogenen Szene ausgelebt. Auch die allgekannte Vorstellung eines heterogenen Mannes, eine Lesbe „umzupolen“ funktioniert nach dem gleichen Prinzip. Hierbei wird die sündige Homosexuelle bekehrt.

Im Beispiel der Muslima „verkörpert er (Anm. der männliche Darsteller) die Rolle des weißen Retters, der die muslimische Frau aus ihrer vermeintlichen Hilflosigkeit, Dummheit und Unterdrückung befreit“, so laut dem Bericht der „zeit“. Das Kopftuch soll hierbei das klare Erkennungszeichen für die Herkunft und Religion der Frau sein.

Dabei handelt es sich bei den Darstellerinnen oft nicht um Araberinnen oder Musliminnen, oft sind es Frauen spanischer Herkunft oder Christinen wie der Erotik-Star Mia Khalifa, die eine libanesische Christin ist. Ein weiterer Aspekt, der kritisiert wird – „Muslimfacing“, bei dem wie beim „Blackfacing“ rassistische Stereotypen abwertend und zur Belustigung, des meist kaukasischen, Publikums präsentiert werden.

Anbei ein Video als Beispiel für die umstrittene Darstellung:

Quelle:zeit.de