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NEUSTART

Regierung will Airport Klagenfurt zurück haben

(FOTO: wikimedia/Paul Kofler, @klu.spotter)
(FOTO: wikimedia/Paul Kofler, @klu.spotter)

Regierung beschließt Rückkauf des Flughafens Klagenfurt – Neustart in öffentlicher Hand.

Der Flughafen Klagenfurt wird wieder vollständig durch die öffentliche Hand übernommen. Die Kärntner Landesregierung hat beschlossen, die Mittel für das Ziehen der Call-Option freizugeben und den teilprivatisierten Airport von Lilihill zurückzukaufen.

Seit 2018 waren 74,9 Prozent des Flughafens an die Lilihill-Gruppe verkauft worden, während das Land Kärnten und die Stadt Klagenfurt nur noch eine Sperrminorität hielten. Der einstimmige Beschluss zur Rückübernahme wurde am 5. Juni in der Landesregierung gefasst. Trotz hochtrabender Ausbaupläne des Mehrheitseigentümers, die Investitionen in Hundertmillionenhöhe und Hunderttausende Passagiere vorsahen, wurden diese Pläne nie umgesetzt. Zuletzt blieb der Flughafen jedoch unter der Marke von 100.000 Passagieren pro Jahr, was die Voraussetzung zum Ziehen der Call-Option war.

„Wir ziehen die Reißleine“

Nachdem die SPÖ in der Vergangenheit den Antrag auf Rückkauf der Call-Option zweimal abgelehnt hatte, wurde der Beschluss am Montag von der ÖVP von Martin Gruber unterstützt. „Wir ziehen die Reißleine„, formulierte Gruber. Laut Landeshauptmann Peter Kaiser (SPÖ) liegen nun völlig andere Voraussetzungen vor als zuvor, insbesondere in Bezug auf die Insolvenzgefahr und das Ausbleiben der versprochenen Verbindung nach Frankfurt. Aus diesem Grund beschloss die Regierung die Freigabe von 3,24 Millionen Euro für den Rückkauf.

Vor der Abstimmung erhielten die sieben Regierungsmitglieder umfassende rechtliche Beratung. Der Rückkauf könnte jedoch zu einem langwierigen Rechtsstreit mit Lilihill führen. FPÖ-Chef Erwin Angerer forderte in einer Aussendung eine einvernehmliche Lösung zwischen dem Land und Lilihill nach dem missglückten Teilprivatisierungsversuch. Gerhard Köfer, der Chef des Team Kärnten, sieht hingegen die Chance für einen Neustart am Flughafen. Die Grünen betonten die Notwendigkeit nachhaltiger und innovativer Konzepte, um künftige Rückschläge zu vermeiden.

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In drei Wochen wird das Land zusammen mit der Stadt auf einer Generalversammlung einen neuen Geschäftsführer bestellen. Dieser soll nach einer Kassenprüfung Strategie- und Geschäftspläne für die Zukunft entwickeln. Weitere private Investoren sollen nicht mehr an Bord geholt werden. Bereits vor zwei Wochen hatte die öffentliche Hand durch eine Kapitalerhöhung die Mehrheit am Flughafen übernommen.