Russland droht, im kommenden Jahr einen der letzten Versorgungswege für russisches Erdgas nach Europa zu kappen, während die Chancen auf eine Verlängerung des Abkommens zwischen der Ukraine und Gasprom gesunken sind.
Russland könnte im kommenden Jahr einen der letzten Versorgungswege für russisches Erdgas nach Europa kappen, warnt der ukrainische Energieminister Herman Haluschtschenko. Im kommenden Jahr läuft der Fünfjahresvertrag der Ukraine mit dem russischen Versorger Gasprom für die Durchleitung von Erdgas aus. Die Chancen auf eine Verlängerung der seit 2019 laufenden Vereinbarung sind seit dem Angriff Russlands gesunken.
Kürzung der Gaslieferung
Der Energieminister äußerte sich heute in der „Financial Times“ (FT) zur Frage, ob die Ukraine bereit sei, das Abkommen neu zu verhandeln. Haluschtschenko antwortete: „Ich kann mir wirklich nicht vorstellen, wie das bilateral gehen soll.“ Die Ukraine bereite sich auf eine Kürzung der Gaslieferungen vor, so Haluschtschenko. Die Durchleitung von Erdgas durch die Ukraine macht laut „FT“ fünf Prozent der europäischen Gesamtimporte aus.
Optimistisch
Trotz der drohenden Kürzungen zeigt sich Haluschtschenko jedoch optimistisch, was die Versorgungssicherheit Europas angeht. Europa sei relativ gut vorbereitet auf weitere Kürzungen, da es inzwischen den Verbrauch gesenkt habe und alternative Quellen für Gasimporte etwa in Form von verflüssigtem Erdgas (LNG) aufgetan habe, sagte Haluschtschenko der Zeitung weiter.
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Die angespannte Situation zwischen Russland und der Ukraine könnte somit auch Auswirkungen auf die Erdgasversorgung in Europa haben. In Anbetracht dessen sind die Bemühungen Europas, alternative Energiequellen zu erschließen und den Verbrauch zu reduzieren, umso wichtiger. Eine mögliche Kürzung der Gaslieferungen durch Russland unterstreicht die Notwendigkeit von Diversifikation und einer erhöhten Energieeffizienz in der europäischen Energiepolitik.
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