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EU, SERBIEN UND KOSOVO

Serbien wird zu diesem Zeitpunkt Sanktionen gegen Russland verhängen

(FOTO: EPA-EFE/MIKHAIL KLIMENTYEV / KREMLIN PO)

Serbien werde keine Sanktionen gegen Russland verhängen, solange keine existenzielle Bedrohung für Serbien und seine Bürger bestehe, erklärte der serbische Präsident Aleksandar Vucic in einem Interview am Donnerstagabend.

“Wenn wir in die Lage kommen, dass unsere Existenz gefährdet ist, werde ich vor die Bürger treten und sagen – jetzt müssen wir es tun. Aber ich denke nicht, dass es soweit ist“, sagte Vucic in einem Interview für „TV Prva“ und betonte dabei, dass „Serbien Russland nichts schuldet“.

Im letzten Bericht der Europäischen Kommission über Serbien wird festgehalten, dass Serbien seine Anstrengungen verstärken müsse, um seine Außen- und Sicherheitspolitik bis zum Beitritt schrittweise an die der Europäischen Union anzugleichen, was sich gleichermaßen auf die EU-Sanktionen gegen Russland wegen des Angriffskrieges in der Ukraine bezieht.

Gleichzeitig sehen wir derzeit ein verstärktes diplomatisches Engagement der internationalen Gemeinschaft im Dialog zwischen Belgrad und Pristina, um eine Lösung der Kosovo-Frage herbeizuführen. Vucic geht jedoch nicht davon aus, dass dies in den nächsten paar Wochen geschehen würde.

„Der Druck auf Serbien steigt, weil alle ein Ende dieser Kosovo-Saga herbeisehnen“ so Vucic.

Allerdings schätzt Vucic, dass „die Mittel zu diesem Zweck nicht wählerisch ausgesucht“ würden und es nicht realistisch sei, dass es innerhalb weniger Wochen zu einer Lösung kommen könnte. Wie Vucic sagte, soll er in einem Gespräch mit dem US-amerikanischen Außenminister Antony Blinken von einer anvisierten „Frist von ein paar Wochen“ für die Lösung der Kosovo-Frage gehört haben, er halte diese jedoch für unrealistisch.

Zuvor hatte die albanische Zeitung „Abanianpost“ am Donnerstag eine “exklusive Enthüllung“ aus internationalen Insider-Kreisen veröffentlich, wonach bis 24. Februar 2023 ein erstes verbindliches Abkommen zwischen dem Kosovo und Serbien abgeschlossen werden müsse. Wenn es zu dem Abkommen kommt, so solle es für beide Seiten ein Zuckerbrot in Form von Finanzpaketen geben. Im Fall, dass die Verhandlungen scheitern, drohe der blockierenden Seite die sprichwörtliche Peitsche.