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Fragen und Antworten

Siamesische Zwillinge packen aus: Das passiert wenn eine von ihnen stirbt (FOTOS+VIDEO)

(FOTO: Instagram/ carmen_andrade2000)
(FOTO: Instagram/ carmen_andrade2000)

Zwei Herzen, ein Blutkreislauf und unzählige gemeinsame Momente – Lupita und Carmen Andrade aus Connecticut zeigen, was es bedeutet, als siamesische Zwillinge zu leben. Ihre Geschichte geht über die medizinische Besonderheit hinaus und berührt Fragen von Individualität, Liebe und dem Umgang mit dem Unvermeidlichen.

Die beiden 22-Jährigen sind am Brustkorb miteinander verbunden. Das bedeutet: Jede von ihnen hat zwei Arme, aber nur ein Bein. Sie haben zwei getrennte Herzen und Mägen, aber den gleichen Blutkreislauf und den gleichen Verdauungstrakt. Auf TikTok beantworten sie regelmäßig Fragen zu ihrem Leben und den Herausforderungen denen sie sich stellen müssen.

@carmenandlupita

Your long awaited FAQ

♬ original sound – Carmen and Lupita

Verbunden bis über den Tod hinaus

Im Mittelpunkt des öffentlichen Interesses steht eine Frage, die zwar makaber, aber aus biologischer Sicht relevant ist: Was geschieht, wenn eine der Schwestern stirbt? Da sie einen gemeinsamen Blutkreislauf haben, wäre der Tod der einen, aufgrund der folgenden Blutvergiftung, vermutlich auch ein Todesurteil für die andere. „Aber wir sind nicht tot, also warum fragt ihr das ständig?“, konfrontiert Carmen Andrade neugierige Nachfragen mit einem berechtigten Einwand.

Ein Herz für die Liebe

Das Liebesleben der Zwillinge erregt ebenso die Neugierde der Menschen. Carmen ist in einer glücklichen Beziehung mit einem Mann, den sie über die Dating-App Hinge kennenlernte, während Lupita sich selbst als asexuell bezeichnet und keinen Partner sucht. Trotz ihres gemeinsamen Fortpflanzungssystems und der Diagnose von Endometriose, die ihnen die Mutterschaft biologisch verwehrt, ist Carmen glücklich mit ihrem Freund zusammen – ein Beweis dafür, dass Beziehungen in vielerlei Hinsicht einzigartig sein können.

Doppelte Identität, einzigartige Persönlichkeiten

Carmen und Lupita verfügen jeweils über einen eigenen Ausweis. Diese Anerkennung individualisierter Staatsbürgerschaft unterstreicht ihre Eigenständigkeit trotz physischer Verbindung. Ihre individuellen Persönlichkeiten finden auch Ausdruck in getrennten Wünschen und Bedürfnissen – so kann eine der Schwestern satt sein, während die andere noch Hunger verspürt. Dadurch, dass sie getrennte Gehirne haben, kann auch eine müde sein oder schlafen, während die andere wach ist.

Das Leben im Einklang und die Herausforderungen

Die Fragestellungen, mit denen sie sich konfrontiert sehen, reichen bis hin zu juristischen Hypothesen, wie der, was passieren würde, wenn eine von ihnen eine Straftat begeht. „So einen Prozess haben wir nie durchlaufen, also woher sollen wir sowas wissen?“, entgegnet Carmen und gibt damit einen Hinweis auf die Komplexität ihrer Lebenssituation.

Die Andrade-Schwestern erleben den Alltag durchaus gemeinsam und doch als individuelle Seelen. Im Rahmen der gesetzten Schicksalsgrenzen begegnen sie jeder Herausforderung mit einer Stärke, die vielen als Inspiration dient.