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Nuklerakrieg Russland & NATO

Simulation eines Nuklearkriegs zwischen Russland und Nato

(FOTO: Printscreen/YouTube)
(FOTO: Printscreen/YouTube)

Eine von Experten aus Princeton entwickelte Simulation zeigt, dass ein Atomkrieg zwischen Russland und der Nato möglicherweise innerhalb weniger Stunden zum Tod von Millionen Menschen auf der ganzen Welt führen könnte.

Ein vierminütiges Simulationvideo namens „Plan A“, die von Forschern der Princeton Science & Global Security der Princeton University entwickelt wurde, hat das öffentliche Interesse für den Krieg in der Ukraine neu entfacht.

Am 24. Februar drangen russische Streitkräfte in ukrainisches Territorium ein, das als Eskalationsspitze des Konflikts, der schon 2014 begann, bezeichnet wird, berichtet Newsweek.

Obwohl unklar ist, ob der russische Präsident Wladimir Putin bereit sein wird Atomwaffen einzusetzen, hat die Eskalation des Konflikts in der Ukraine zu Diskussionen über einen möglichen Ausbruch eines Atomkriegs geführt.

Die schwerste Krise seit dem Ende des Kalten Krieges

„Man kann sagen, dass dies die schwerste Krise in Verbindung mit der nuklearen Dimension ist, an der Russland und die USA/NATO seit dem Ende des Kalten Krieges beteiligt sind, obwohl das Risiko eines Atomkriegs immer noch gering ist“, sagte Alex Glaser, Forscher der Simulation Plan A in Newsweek.

„Krisen wie diese führen oft zu Missverständnissen zwischen beiden Seiten und sie werden verschlimmert, indem nur wenige aktive Kommunikationsoptionen zwischen Russland und den USA/NATO bestehen“, sagte Glaser, außerordentlicher Professor der Princeton University.

Noch vor diesem Jahr gaben Russland und die USA ihre langjährigen Atomwaffenabkommen auf, und begannen mit der Entwicklung neuer Atomwaffen. Gleichzeitig wurden die Bedingungen zum Einsatz erweitert, wann diese Waffen eingesetzt werden können.

Simulation bereits 2017 veröffentlicht

Die Plan A-Simulation wurde ursprünglich für eine Ausstellung in Princeton im Jahr 2017 vorbereitet, mit dem Ziel die „potenziell katastrophalen“ Folgen eines Atomkriegs zwischen Russland und der NATO aufzuzeigen.

Nach anfänglichem Interesse stieg die Zahl der Aufrufe erst Ende Februar 2022, als Russland in die Ukraine einmarschierte und Putin auf den möglichen Einsatz von Atomwaffen anspielte. Seitdem wurde die Simulation mehr als eine Million Mal aufgerufen.

Der Plan A zeigt, wie ein lokalisierter nuklearer Schlagabtausch schnell zu einer globalen Katastrophe führen könnte. Das Szenario basiert auf verfügbaren Beweismaterialien.

„Unser Team hat unabhängige Bewertungen zur aktuellen Position der US- und russischen Streitkräfte sowie der Atomkriegspläne und Atomwaffenziele verwendet“, sagte Glaser. „Die Simulation basiert auch auf Daten eingesetzter Atomwaffen, der Intensität dieser Waffen und die möglichen Ziele einzelner Sprengköpfe sowie den Angriffsplan. Natürlich hatten wir keinen Zugang zu geheimen Daten und haben die Ziele oft als Optionen angegeben.“

Die Zahl der Opfer in den einzelnen Phasen des Konflikts wurden mit Hilfe von Daten der Nukemap ermittelt, einem Online-Tool, das von Alex Wellerstein, US-Physiker vom Stevens Institute of Technology entwickelt, programmiert wurde.

In wenigen Stunden 90 Millionen Tote und Verwundete

„Schätzungen ergeben, dass es in den ersten Stunden des Konflikts mehr als 90 Millionen Tote und Verletzte geben würde. Die tatsächliche Zahl der Opfer würde nach dem Zusammenbruch der Gesundheitssysteme, dem nuklearen Fallout und anderen Langzeitfolgen erheblich steigen, dazu gehört ein möglicher nuklearer Winter auf globaler Ebene“, sagte Glaser.

Die Simulation beginnt im Kontext eines konventionellen Konflikts: Russland feuert einen Warnschuss von einem Stützpunkt in der Nähe der Stadt Kaliningrad ab, um den US/NATO-Vormarsch zu stoppen. Die NATO schlägt dann mit einem taktischen nuklearen Luftangriff zurück.

Der nukleare Schlagabtausch in Europa eskaliert rapide und Russland schickt 300 Sprengköpfe mittels Flugzeuge und Kurzstreckenraketen, um NATO-Stützpunkte und vorrückende Truppen anzugreifen.

Zerstörung Europas

Nachdem der größte Teil Europas zerstört ist, feuert die NATO etwa 600 US-Land- und Seeraketen auf russische Nuklearstreitkräfte ab. Bevor seine Waffensysteme zerstört werden, feuert Russland Raketen aus Silos, Fahrzeugen und U-Booten ab.

In der Endphase des Konflikts zielen Russland und die NATO auf jeweils 30 der bevölkerungsreichsten Städte und Wirtschaftszentren der jeweils anderen Seite ab, je nach Bevölkerungszahl mit 5–10 Atomsprengköpfen auf jedes Ziel: in dem Versuch, eine mögliche Wiederherstellung zu verhindern.

„Ich möchte nicht darüber nachdenken, wie lange es dauern würde bis sich die Menschheit davon erholt“, sagte Glaser zu Newsweek.