Start News Panorama
GESCHMACKLOS

Skandal-Video: Jasenovac als Location für internationale Modewerbung (VIDEO)

Jasenovac-Werbevideo
(FOTO: Screenshots)

Für einen richtigen Aufreger sorgte der Brillenhersteller Valley Eye Wear aus Australien mit seinem Werbevideo im ehemaligen Konzentrationslager Jasenovac.

Kurz nachdem das Video auf Instagram hochgeladen wurde, sorgte es für einen regelrechten Skandal im ehemaligen Jugoslawien. Valley Eye Wear filmte im Winter am Gelände des Vernichtungslagers einen düsteren Promo-Spot. Dass es sich um Jasenovac handelt ist unverkennbar, da das Denkmal, die „Steinerne Blüte“ mehrmals darin zu sehen ist.

Vor allem in Serbien wirbelte der Werbeclip so einiges an Staub auf, da während des Zweiten Weltkrieges im KZ Jasenovac tausende Serben, Juden und Roma ihren Tod fanden. Bis heute ist Jasenovac das wohl stärkste Symbol der Leiden dieser Volksgruppen im Zweiten Weltkrieg in der Balkanregion.

Besonders verstörend ist vor allem die Tatsache, dass es sich hierbei um Werbung für einen Mode-Artikel handelt, der ja per se etwas Schönes und Tolles darstellt. Als Hintergrund für die Bewerbung der Brillen einen Ort zu wählen, an welchem tausende Menschen getötet wurden, ist daher nicht nur widersprüchlich, sondern auch geschmacklos und makaber.

Leitung war nicht informiert
Wie Balkanmedien berichten soll die Leitung der Gedenkstätte Jasenovac nichts von dem Videodreh auf dem Gelände gewusst haben. Michael Crawley von Valley Eye Wear erklärte gegenüber BBC, dass die Dreharbeiten eine halbe Stunde lang gedauert haben und durchgeführt wurden, als die Gedenkstätte geschlossen war.

Spot gelöscht
Auf Anfrage von „Balkan Stories“ nahm der australische Brillenhersteller abermals Stellung: „Das Material ist aus dem Zusammenhang gerissen worden“, so Crawley. Er erklärte, dass es sich bei diesem Video um den Teil einer Kampagne für die neue Reihe Black ZERO handelt, für deren Bewerbung die „Steinerne Blüte“ als beeindruckende architektonisches Werk besonders passend sei.

Die Firma selbst zog das Video nach zahlreichen Kommentaren zurück. „Es tut uns leid, wenn man damit jemanden verletzt hat. Das ist keine Absicht gewesen. Wir entschuldigen und bei allen, die das Video verletzt hat, unter anderem bei der jüdischen Gemeinde Australiens“, war von der Firma abschließend zu hören.

Das Skandal-Video findet ihr auf der zweiten Seite!