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AUTO-MOTO

Slivana und Sinisa erfüllten sich ihren Traum

(Foto: KOSMO)

Auf der Suche nach einem besseren Leben brachen Silvana und Sinisa Stevic aus ihren Heimatländern auf und kamen nach Österreich, von dem sie vor zwanzig Jahren noch nicht einmal ahnen konnten, dass es einmal ihre neue Heimat, aber auch der Standort ihres Familienunternehmens werden könnte. Wie ihre beruflichen Anfänge und die Höhen und Tiefen ihres Geschäftslebens aussahen, verrieten KOSMO die Inhaber der Autowaschanlage Elit Carwash.

Die Anfänge der Familie Stevic ähneln dem Neuanfang vieler Familien mit Migrationshintergrund, die sich an das Leben im „Dort irgendwo” gewöhnen müssen. Eine der Neuheiten, die sie in Österreich erwarteten, war auch das Autoputzen. Denn vor sechzehn Jahren waren die Preise für Autowäschen besonders hoch und die Stevics zahlten für eine Reinigung bis zu 80 Euro. Damals gab es in Österreich nur Selbstbedienungs-Waschstraßen. Da sie wussten, dass sie nicht die einzigen waren, für die das ein Problem darstellte, kamen die Stevics auf die Idee, eine österreichische Waschanlage zu eröffnen – aber auf Balkan-Art. „Mein Mann und ich hatten die Idee mit der Autowaschanlage, nachdem wir gesehen hatten, dass es in Österreich schon zu viele Cafés und Clubs gab. Ich hatte festgestellt, dass die Autowäsche als Dienstleistung, wie wir sie vom Balkan kannten, hier nicht angeboten wurde, und entschied, dass es eine innovative Idee wäre, Autowäschen anzubieten. Am Anfang arbeiteten wir für andere Arbeitgeber. Hier muss man für das Autowaschen bestimmte Kurse absolvieren, und als wir das geschafft hatten, wollten wir etwas Eigenes gründen, denn alle Tätigkeiten, die wir ausübten, wurden nur unzureichend und unregelmäßig bezahlt. Es ist auch ein anderes Gefühl, wenn man für sich selbst arbeitet, als wenn man es für andere tut”, sagt Silvana und betont, dass der Anfang schwer war, aber dass sie es mit Beharrlichkeit und harter Arbeit geschafft haben, eine Waschanlage in hervorragender Lage zu eröffnen.

Es ist sehr schwer, gute Mitarbeiter zu finden

„Wir haben einen Vertrag mit British Petrol, und wenn wir unser Geschäft erweitern wollten, könnten wir das tun. Vor den pandemiebedingten Lockdowns hatten wir zwei Filialen. Alles lief super, wenn mein Mann und ich in der Filiale waren. Aber wir konnten keine passenden Mitarbeiter finden, zu deren Arbeit wir Vertrauen gewinnen konnten“, sagt Silvana.

Auch bei Elite Carwash änderte sich das Geschäft während der Pandemie.

,,Heute gibt es auf dem Markt eine Arbeitskräftekrise und es ist sehr schwer, gute Mitarbeiter zu finden. Diese Situation verschlechterte sich während der Pandemie noch einmal erheblich. Als all die Schließungen begannen, mussten auch wir einigen unserer Mitarbeitern kündigen, denn wir hatten keine Arbeit“, betont Silvana.

Vor der Pandemie betreute diese Waschanlage bis zu 60 Autos pro Tag, während es heute aufgrund der Wirtschaftskrise täglich ca. 40 Autos sind, was immer noch eine sehr hohe Zahl ist. Mit der Qualität ihrer Leistungen, ihren Preisen, der Freundlichkeit des Personals, aber auch mit ihrer hervorragenden Lage schaffen sie es, ihre registrierten Stammkunden zu halten und deren ca. 5.000 Autos zu pflegen. „Welche Fehler bei der Autowäsche passieren? Die Leute kaufen vor allem Sprays und Tücher an den Tankstellen. Wer ein etwas teureres Auto und zum Beispiel echtes Leder im Auto hat, bekommt leicht Flecken, wenn er mit dem Tuch nicht gleichmäßig über das Leder wischt. In diesen Tüchern ist Alkohol enthalten, der das Leder kaputt macht. Die meisten Leute nehmen Produkte mit Alkohol, denn sie denken, dass sie so die Oberflächen desinfizieren, aber das ist eigentlich falsch. Und wenn Sie die Felgen selber waschen, sprühen Sie nichts auf die heißen Felgen, denn das Mittel könnte sich einbrennen. So kommt es zur Oxidation der Felgen. Wenn das Auto nicht kalt ist, dürfen Sie nichts daraufsprühen, da es sonst zu Beschädigungen, Verätzungen und Verfärbungen des Kunststoffs kommen kann”, sagt Silvana.

Im Winter ist alles ein bisschen anders

„Im Winter sollte man das Auto häufiger waschen als im Sommer, weil das Salz das Auto angreift: den Lack, die Felgen und die Leisten. Es beschädigt die Materialien und führt zur Bildung Flugrost. Diese Art von Rost lässt sich nur schwer wieder entfernen, denn die meisten neueren Autos sind mit Farben auf Wasserbasis lackiert. Die werden im Winter leicht beschädigt. Darum wäre es gut, das Auto winterfest zu machen, gründlich zu waschen und zu wachsen. Wenn Sie das Auto mit Wachs behandeln, kann dies das Auto für bis zu sechs Monate weitgehend schützen, abhängig davon, wie häufig Sie das Auto waschen. Es bestehen auch die Optionen, Keramik oder Folien auf das Auto aufzubringen. Sie schützen das Auto im Winter am besten und unsere Waschanlage bietet sie auch an.”

Exzellenter Service sieben Tage die Woche

Das Geschäft hat sich über die Jahre verändert. Früher war das Autowaschen ein Luxus, jetzt ist es etwas, was sich die Leute leisten können.

„Wenn Sie ein gutes Auto haben, müssen Sie es auch pflegen. Es geht ja nicht nur darum, teuer zu kaufen, sondern das Problem ist, es auch instand zu halten“, so Silvana.

In jedem Geschäft ist das Gefühl für Menschen das Wichtigste. Kunden müssen Vertrauen gewinnen und den Wunsch bekommen, immer wiederzukommen. ,,Die Menschen gewöhnen sich nur schwer an günstige Preise. Die Formel für eine gute Geschäftsführung ist, ein Gefühl für die Menschen zu haben. So baut der Kunde langsam Vertrauen auf. Die Arbeit mit den Menschen ist das schwerste. Da musst du stark sein. Unsere Waschanlage ist sieben Tage pro Woche geöffnet und bietet hervorragende Leistungen an. Das ist es, was uns auf dem Markt überleben lässt”, sagt Silvana.

Kontakt:

Elit Carwash
https://www.elit-carwash.at/
Linke Wienzeile 90-92,
1060 Wien
Tel.: +43 (0) 699 – 19 46 15 50