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CORONAVIRUS

Sloweniens Regierung: Fast eine Million Euro für „lächerliche Masken“?

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So sehen die umstrittenen slowenischen "Papierlmasken" aus. FOTO: Facebook

Die Besorgung von Masken durch die slowenische Regierung sorgt für Aufregung.

Viele slowenische GemeindevertreterInnen zeigten sich nämlich negativ überrascht, als die Masken in ihren Orten und Städten ankamen. Wie das slowenische Fernsehen berichtet, wurden die Masken aus „qualitativeren Servietten“ hergestellt und werden am Gesicht „nur mit gewöhnlichen Gummibändern“ befestigt.

Bürgermeister geben Masken zurück
Mehrere Gemeinden kündigten an, dem offziellen slowenischen Krisenstab die Masken zurück zu schicken. „Das ist eine Weltraumtechnologie, mit der die Masken scheinbar hergestellt werden“, meinte der Bürgermeister von Dravograd Tone Preskavac ironisch. In einem Facebook-Post gab er seinem Frust Lauf und fotografierte die umstrittenen Masken:

Das slowenische Portal „24ur“ berichtet, dass man die Masken 860.000 Euro bezahlt habe. Dies ergibt einen Preis von 76 bis 80 Cent pro Maske, womit die aus billigeren Materialen produzierten Masken viel teurer sind als Masken, die auf der Chirurgie in Spitälern verwendet werden.

Minister verteidigt Deal
Der slowenische Wirtschaftsminister Zdravko Počivalšek verteidigte den Deal und behauptet, dass die Masken auch vom Klinischen Zentrum in Ljubljana vorher untersucht wurden und auf ihre Eignung überprüft wurden.

Es ist nicht das erste Mal in der Coronavirus-Krise, dass Slowenien Probleme mit Schutzmasken hat. Bereits am Anfang der Krise erhielt man 3 Millionen Masken nicht, die man zuvor bestellt hat. „Wir sind Opfer eines klassischen Betrugs geworden“, erklärte damals der Verteidigungsminister Matej Tonin.