Kinder in Österreich erhalten immer früher ihr erstes Handy, oft schon mit neun Jahren. Der Mobilfunkanbieter „Drei“ bietet jetzt spezielle Schutzmaßnahmen an.
Früher Handybesitz
In Österreich erhalten Kinder immer früher ihr erstes Mobiltelefon, wobei das durchschnittliche Einstiegsalter mittlerweile bei neun Jahren liegt. Dies verkündete Günter Lischka, Vorstand des Mobilfunkanbieters „Drei“, während eines Pressegesprächs in Wien. Eine Umfrage, die im Auftrag von „Drei“ von Marketmind durchgeführt wurde, befragte über 1.000 Eltern von Kindern im Alter von acht bis 14 Jahren. Die primären Gründe für den Kauf eines Handys sind die Sicherheit und die Erreichbarkeit, insbesondere auf dem Schulweg.
Lischka fügte hinzu, dass fast jedes Kind im Alter von 14 Jahren bereits ein Smartphone besitzt. Im Vergleich dazu bekamen die heutigen 40-Jährigen ihr erstes Handy im Durchschnitt mit zehn Jahren. Trotz des Handyverbots an Schulen bleibt die Nutzung von Mobiltelefonen bei Kindern ein heiß diskutiertes Thema. Die Umfrage zeigte, dass Eltern besorgt sind, dass ihre Kinder das Smartphone übermäßig nutzen oder frühzeitig mit ungeeigneten Inhalten in sozialen Netzwerken konfrontiert werden. Nur etwa die Hälfte der Eltern ergreift Maßnahmen, um ihre Kinder vor übermäßiger Nutzung und problematischen Inhalten zu schützen.
Elterliche Sorgen
Laut der Umfrage sehen 73 Prozent der Eltern Gefahren im Zugang zu ungeeigneten Inhalten wie Gewalt, Pornografie, extremistischen Inhalten und Fake News. Zudem sind 65 Prozent der Eltern über Mobbing und den Missbrauch der Privatsphäre besorgt, während 55 Prozent Gefahren bei Abo- und In-App-Käufen sowie ähnlichen Zusatzkosten erkennen. Julia Dier, eine Psychotherapeutin und Suchtexpertin, betont die Vorbildwirkung des elterlichen Verhaltens auf Kinder und Jugendliche.
Um die Handynutzung der Kinder zu regulieren, setzen etwa die Hälfte der Eltern technische Maßnahmen zur Begrenzung der Bildschirmzeiten oder App-Nutzungen ein (51 Prozent), 43 Prozent passen die Einstellungen zum Schutz persönlicher Daten an, und 27 Prozent überwachen Browserverläufe und Chats. Gleichzeitig sind etwa 70 Prozent der Meinung, dass ungeeignete Inhalte und nicht freigegebene Käufe über technische Schutzeinrichtungen blockiert werden sollten. Ein erweitertes Angebot an Beratung und Unterstützung wird positiv bewertet, und vier von zehn Befragten sehen Kinder- und Jugendschutz-Services in Geschäften als hilfreich an.
In „Drei“-Läden gibt es sogar Eltern, die für Vier-, Fünf- und Sechsjährige das erste Handy erwerben möchten.
Initiative „Safe“
Um Kindern einen möglichst sicheren Einstieg in die digitale Welt zu ermöglichen, hat „Drei“ die Initiative „Safe“ ins Leben gerufen. Das neue Service „Kinder- & Jugendschutz Go“ wird in „Drei“-Shops in ganz Österreich angeboten und steht Kunden aller Betreiber zur Verfügung. Shop-Mitarbeiter helfen bei wichtigen Einstellungen, wie dem Einrichten von Kinder-Accounts (iCloud oder Gmail), dem Festlegen von Bildschirmzeiten für Apps, der Aktivierung von Inhaltsblockierungen, der Weiterleitung von Kaufanfragen an Erziehungsberechtigte und auf Wunsch auch bei der Einrichtung der Standortabfrage.
„Drei“ arbeitet mit dem österreichischen Start-up „Ohana“ zusammen, das eine Kindersicherungs-App entwickelt hat. Christian Orgler, Mitbegründer von „Ohana“, betont, dass die App keine Überwachung von Chat- und Browserverläufen durchführt, sondern nur warnt, wenn Kinder auf unangemessene Webseiten stoßen. Die App bietet einen Lernmodus, der Lern-Apps zulässt, aber soziale Plattformen sperrt, sowie einen Schlafmodus, der alles Ablenkende sperrt.
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