Viele Menschen sind sich ihres Intelligenzquotienten (IQ) nicht bewusst und ahnen nicht, dass sie möglicherweise hochbegabt sind. Tatsächlich bleibt überdurchschnittliche Intelligenz oft unerkannt, was verschiedene Schwierigkeiten nach sich ziehen kann. Doch was bedeutet es konkret, hochbegabt zu sein, und welche Anzeichen deuten darauf hin?
Herausforderungen der Hochbegabung
Man könnte vermuten, dass Menschen mit einem hohen IQ leichter durch das Leben gehen. Doch Erfolg in Schule und Beruf ist keineswegs garantiert. Ein IQ von über 130 wird als hochbegabt angesehen, während Werte zwischen 116 und 129 als überdurchschnittlich gelten – beide können jedoch bestimmte Herausforderungen mit sich bringen. Oft wird postuliert, dass mit einem IQ von 130 die Probleme erst richtig starten.
Hochintelligente Menschen neigen dazu, vieles zu hinterfragen und sind häufig sensibel gegenüber Kritik. Selbst konstruktive Rückmeldungen können nachhaltig wirken. Viele versuchen daher, ihr Potenzial zu verbergen oder sich für ihre Andersartigkeit zu schämen, wenn ihre Intelligenz nicht frühzeitig erkannt und gefördert wird. Diese Form der Begabung kann schnell als Belastung empfunden werden.
Symptomatische Probleme identifizieren
Betroffene fühlen sich oft unterschätzt und erleben häufig Überanstrengung. Dies hängt mit den komplexeren Prozessen im Gehirn zusammen: Hochbegabte Menschen nehmen mehr Informationen auf und verarbeiten diese tiefgründiger, was zu schnellerer Erschöpfung führen kann. Kurze Ruhepausen, wie sie bereits Albert Einstein praktizierte, können hier Wunder wirken.
In sozialen Situationen kann es zu Missverständnissen kommen. Eine überdurchschnittliche Intelligenz kann dazu führen, dass man als arrogant wahrgenommen wird. Wissen zu teilen, ohne dabei zu prahlen, ist eine Kunst. Viele Hochbegabte zeigen wenig Selbstbewusstsein und verlangen selten Anerkennung in Form von Gehaltserhöhungen oder Beförderungen. Dies kann zu einer unfreiwilligen Stagnation ihrer Karriere führen. Es ist ratsam, offene Gespräche über Karriereziele zu führen.
Wer sich überfordert fühlt und unter Versagensängsten leidet, stellt oft hohe Ansprüche an sich selbst. Diese zu reduzieren und auf die eigenen Fähigkeiten zu vertrauen, ist entscheidend. Übersteigerte Sorgen um die Zukunft oder „Was wäre, wenn“-Szenarien können zu Phobien oder Panikattacken führen. In schweren Fällen kann therapeutische Unterstützung hilfreich sein.
Ein weiterer beruflicher Stolperstein ist die Tendenz, sich leicht ablenken zu lassen. Viele Interessen erschweren es, sich auf ein Gebiet zu spezialisieren. Ein eindeutiges Ziel zu wählen und es mit Beständigkeit zu verfolgen, ist entscheidend.
Hochbegabte neigen dazu, selbst harmlose Aussagen oder Entscheidungen intensiv zu hinterfragen. Dieser Drang zur Analyse kann zur gedanklichen Falle werden, indem man mehr Zeit mit Grübeln als mit Handeln verbringt. Manchmal ist es besser, einfach zu machen – „gut genug“ reicht oft aus.
Große Denker als Vorbilder
Historische Genies wie Albert Einstein, Leonardo da Vinci und Marie Curie haben die Welt entscheidend verändert. Einstein stellte Autoritäten in Frage, was ihm in der Schule Schwierigkeiten bereitete. Da Vincis breite Interessen führten dazu, dass viele seiner Projekte unvollendet blieben. Marie Curie bahnte sich ihren Weg in die von Männern dominierte Wissenschaft, trotz zahlreicher Widerstände. Diese Persönlichkeiten veranschaulichen, dass Hochbegabung nicht nur Genialität, sondern auch große Herausforderungen bedeutet.
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