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Milliarden

Stadtrat Hanke fordert 10 Milliarden Schutzschirm für Wien Energie

Das Verwaltungsgebäude der Fernwärme Wien in Spittelau. wikimedia/Bwag
Das Verwaltungsgebäude der Fernwärme Wien in Spittelau. wikimedia/Bwag

Stadtrat Peter Hanke sprach gestern in der Sendung ORF-Wien über die Finanzierungshilfen für Wien Energie und die Preise an der Börse. Er fordert einen Zuschuss von 10 Milliarden Euro für Sicherheitsleistungen und den Einkauf von Strom.

Wie KOSMO am Montag berichtete, überrasche die Wien Energie mit einem Geständnis: es würden Hilfen von etwa 1,77 Milliarden Euro benötigt. Und das am besten gleich, denn am Freitag explodierten die Strompreise an der Börse. Deshalb berief die Bundesregierung noch am Sonntagabend einen Energiegipfel ein. Aufgrund verschiedener Medienberichte hatte Wien Energie eine Insolvenz auf Twitter dementiert und betont, dass es sich um Sicherheitsleistungen handele.

Finanzhilfe von 10 Milliarden

Noch am Montagabend hatte Stadtrat Peter Hanke einen Interviewtermin mit dem ORF. Dabei schätze er die Höhe der benötigten Sicherheitsleistungen auf 10 Milliarden Euro. Was sich quasi über Nacht verändert hat, erklärt er im Interview: „Es sind verrückte Märkte mit denen wir es zutun haben. Im Strombereich und im Gasbereich. Wir haben eines gesehen, das am vergangenen Freitag die Strompreise auf den Börsen durch die Decke gegangen sind. So etwas hat es noch nie in den letzten 50 Jahren, solange wir aktiv waren, gegeben. Das ist eine Einmaligkeit und es haben alle Länder in Europa größtenteils schon reagiert. Deutschland, Schweiz, Franzreich, Italien – alle bereiten sich auf diese Struktur vor.

Diese Arbeitsweise habe sich in Bezug auf die Börse herauskristallisiert. Die Handelsgeschäfte auf der Börse hätten es notwendig gemacht, Sicherheitsleistungen zu generieren. Und diese wären abhängig von den aktuellen Preisen an der Börse. Die Preise seien allerdings schon so hoch gestiegen, wie noch nie. In den letzten zwei Jahre wäre der Preis für Strom und Gas um das 30-fache in die Höhe geklettert.

Notlage über Nacht

Trotzdem erscheint es vielen Außenstehenden so, als ob sich die Notlage über Nacht entwickelt hätte. „Die letzten Wochen waren schon sehr herausfordernd. Es hat sich im letzten halben Jahr durch viele Themen im Bereich des Konfliktes der Ukraine immer wieder diese Notsituation herausgestellt. Erst jetzt sehen wir wieder, dass von Mittwoch dieser Woche bis Ende Freitag für drei Tage die NordStream 1 Leitung zurückgestuft wird. Angeblich aufgrund von Wartungsarbeiten. Das führt alles dazu, dass im Börsenbereich die Preise steigen. Und diese steigenden Preise müssen mit diesem Sicherheitsthema – das nur ein Depotthema ist – es ist kein Aufwand, es ist kein verlorenes Geld – abgesichert werden. Das ist jetzt kein Wiener-Schicksal. Das ist eine internationale Struktur, die wie überall sehen und deshalb die Forderung für die Energiewirtschaft.„, erklärt Hanke. Diese Forderungen könne allerdings nur der Bund erfüllen.

Quelle: ORF TV-Thek