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VERHANDLUNG ÜBER AUTONOMIE

Südtirol-Frage: Jetzt spricht Nehammer über die „Schutzfunktion“

KARL_NEHAMMER
FOTO: (EPA/Max Bruckner)

Der österreichische Bundeskanzler Karl Nehammer betonte die „Schutzfunktion“ Österreichs gegenüber Südtirol und kündigte an, dass Wien mit der neuen italienischen Regierung über die Autonomie dieses Landes sprechen werde.

In Wien empfing Nehammer den Obmann der Volkspartei Südtirols (SVP), Philipp Achammer, mit dem er über die Wiederherstellung der eingeschränkten Autonomie diskutierte.

Gemäß der Medienmitteilung der SVP kündigte Nehammer einen Dialog mit der italienischen Regierung an.

„Die österreichische Bundesregierung hat bereits mehrmals gegenüber der italienischen Regierung das Ersuchen ausgesprochen. Dieses Ersuchen werden wir auch gegenüber der neuen italienischen Regierung nach dem 25. September geltend machen“, sagte Nehammer.

Im Juni vollendete Südtirol drei Jahrzehnte seit dem Ende des Streits mit Italien. Zwei Jahrzehnte lang wurden Verhandlungen über die Autonomie Südtirols geführt, die mit einem 1992 unterzeichneten Abkommen zwischen Österreich als Schutzpatron Südtirols und Italien in der UNO endeten. Das Abkommen sieht die Autonomie Südtirols sowie die Schutzfunktion Österreichs vor.

Der damalige Außenminister und spätere Bundeskanzler Bruno Kreisky hat die Südtirol-Frage 1960 bei der UNO eingereicht, weil Italien sich den Autonomieverhandlungen für Südtirol unter Berufung auf das Pariser Abkommen widersetzte. Es wurde behauptet, Österreich hatte kein Recht, sich in diese Frage einzuschalten.