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Betrug

„Tochter hatte Unfall“: Mann (88) fährt wegen falschen Polizisten quer durch Österreich

(FOTO: iStock/Vera_Petrunina)
(FOTO: iStock/Vera_Petrunina)

Ein 88-jähriger Tiroler wurde vergangene Woche zum Spielball einer Bande skrupelloser Betrüger, die ihn mit einem ausgeklügelten „Polizeitrick“ bis nach Ungarn lockten und einen erheblichen finanziellen Schaden verursachten.

Die Täter, die sich als Polizeibeamte ausgaben, kontaktierten den alten Mann und erzählten ihm eine erschütternde Geschichte: Seine Tochter habe einen fatalen Verkehrsunfall verursacht, bei dem ein Kind ums Leben gekommen sei. Um die Angelegenheit diskret zu regeln und die Öffentlichkeit fernzuhalten, müsse er eine Kaution hinterlegen.

Bis nach Oberösterreich gelockt

Der in Imst ansässige Rentner, in gutem Glauben und von der Dringlichkeit der Situation überzeugt, bot seine wertvolle Goldmünzensammlung als Kaution an. Eine Übergabe wurde für den Mittwochabend in Innsbruck vereinbart. Doch die Täter hatten andere Pläne.

Kurz vor Erreichen der Stadt wurde der Mann erneut kontaktiert und unter einem Vorwand nach Salzburg und schließlich nach Oberösterreich umgeleitet. Dort erfolgte die Übergabe der Goldmünzen an die Betrüger.

Angeblich weiteres Opfer verstorben

Doch die Gier der falschen Polizisten war damit nicht gestillt. Sie kontaktierten den 88-Jährigen erneut und behaupteten, ein weiteres Unfallopfer sei gestorben. Um die Sache erneut außergerichtlich zu regeln, forderten sie einen weiteren Betrag im sechsstelligen Bereich. Der Mann, in der Hoffnung, die Angelegenheit endlich hinter sich zu bringen, willigte ein und bereitete sich darauf vor, weiteren Schmuck und Wertgegenstände zu übergeben.

Die Betrüger lenkten den Mann zunächst nach Wien und von dort aus bis nach Ungarn, zu einer Tankstelle hinter der österreichischen Grenze. Dort fand die zweite Übergabe statt.

Sechsstelliger Betrag verschwunden

Erst als das Opfer von seiner Tochter kontaktiert wurde, die von dem angeblichen Unfall nichts wusste, kam die bittere Wahrheit ans Licht. Der 88-jährige Tiroler war Opfer eines perfiden Betrugs geworden, der ihn nicht nur seinen Schmuck und seine Goldmünzensammlung, sondern auch einen hohen Geldbetrag kostete.

Dieser Fall unterstreicht einmal mehr die Bedeutung von Wachsamkeit und Skepsis gegenüber unbekannten Anrufern, auch wenn sie sich als Behördenvertreter ausgeben.