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GEDENKEN

Tragödie vor 27 Jahren: Sniper erschießt Nermin (7) auf offener Straße

(FOTOS: zVg.)

Nermin Divović war am 18. November 1994 erst sieben Jahr alt, als ihn eine Kugel direkt in die Schläfe traf und an Ort und Stelle tötete. Das Bild des toten Jungen ging damals um die Welt.

Am 18. November 1994 wurde im belagerten Sarajevo für kurze Zeit Waffenruhe verkündet, weshalb sich Dženana Sokolović dazu entschied, ihren Sohn Nermin und ihre Tochter Dženita in die Schule zu bringen. Nermin wollte zuerst gar nicht hinaus, sondern viel lieber bei der Großmutter bleiben. Schlussendlich verließ er die Wohnung mit seiner Mutter und seiner Schwester.

Auf dem Weg zur Schule feuerte ein serbischer Sniper auf die Familie. Die Kugel durchbohrte Dženanas Bauch und traf den kleinen Nermin direkt in die Schläfe. Der Siebenjährige fiel sofort tot zu Boden.

Foto von Tragödie geht um die Welt
Der Fotograf Enric Marti befand sich zufällig in der Nähe und schoss ein Foto von der Tragödie. Darauf zu sehen sind zwei UN-Soldaten und der tote Nermin am Boden. Das Bild ging damals um den Globus und schockierte die Weltöffentlichkeit.

Nermin wäre am 14. Oktober 34 Jahre alt geworden. Seit 2015 steht an jenem Ort, an welchem der Junge ermordete wurde, ein Gedenkstein. „Man darf nicht vergessen, es darf sich nicht wiederholen“, ist darauf zu lesen.

Ausstellung in Sarajevo
Das schockierende Foto wird am Donnerstag im Geschichtsmuseum Bosnien-Herzegowinas ausgestellt, zusammen mit mehreren anderen Geschichten und Fotografien. Die Ausstellung „Sniper Alley“ wird vom britischen Kriegsfotojournalisten Paul Lowe eröffnet, der vier Jahre im belagerten Sarajevo verbrachte und seit zwei Jahren an diesem Fotoprojekt arbeitet.