Die US-Regierung unter Präsident Donald Trump bietet Migranten ohne legalen Aufenthaltsstatus künftig finanzielle Anreize für die freiwillige Ausreise. Wie das Ministerium für Heimatschutz mitteilte, sollen Personen, die sich für eine selbständige Rückkehr in ihre Herkunftsländer entscheiden, 1.000 Dollar sowie Unterstützung bei der Reiseorganisation erhalten.
Die Behörde begründet diesen Schritt vor allem mit wirtschaftlichen Überlegungen. Die Kosten für das Stipendium und eventuelle Flugtickets lägen deutlich unter den Ausgaben für reguläre Abschiebungsverfahren. Nach offiziellen Angaben des Heimatschutzministeriums verursacht die Festnahme, Inhaftierung und anschließende Abschiebung einer Person ohne Aufenthaltsrecht derzeit durchschnittlich Kosten von rund 17.000 Dollar.
Abschiebungsbilanz
Trotz Trumps wiederholter Ankündigung, Millionen Menschen ohne legalen Status abschieben zu wollen, fällt die tatsächliche Bilanz seiner Amtszeit bislang verhaltener aus als erwartet. Laut Daten des Heimatschutzministeriums wurden seit dem 20. Jänner dieses Jahres etwa 152.000 Personen abgeschoben. Zum Vergleich: Unter seinem demokratischen Vorgänger Joseph Biden lag diese Zahl im vergleichbaren Zeitraum von Februar bis April des Vorjahres mit 195.000 Abschiebungen deutlich höher.
Weitere Maßnahmen
Parallel zu den finanziellen Anreizen verfolgt die Trump-Administration weitere Strategien, um Migranten zur freiwilligen Ausreise zu bewegen. Dazu zählen die Androhung hoher Strafen, Versuche, bestehende Aufenthaltstitel zu entziehen, sowie die Abschiebung in umstrittene Hafteinrichtungen – darunter Gefängnisse in der Guantanamo-Bucht auf Kuba und in El Salvador.
Obwohl Trump das Anreizprogramm öffentlich stark beworben hat, wurde bis Ende April 2025 noch kein formelles Prämiensystem vollständig implementiert. Als Teil der Modernisierungsstrategie setzt die Regierung stattdessen auf eine überarbeitete Version der CBP-App, die speziell für die Selbstabschiebung konzipiert wurde. Diese digitale Lösung ermöglicht es Migranten mit endgültigen Ausweisungsbescheiden oder widerrufenen Aufenthaltsgenehmigungen, ihre eigene Ausreise zu planen und zu dokumentieren.
Migrationsexperten weisen allerdings darauf hin, dass die Teilnahme am freiwilligen Ausreiseprogramm nicht vor den gesetzlichen Wiedereinreisesperren schützt. Diese können je nach Dauer des illegalen Aufenthalts zwischen drei und zehn Jahren betragen.
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