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KOMMENTAR

Türkei-Referendum: Neo-osmanische Ambitionen am Balkan?

Darum kümmern sich weder Erdogan noch Izetbegović, solange sie an ihren politischen Thronen sitzen. Wozu braucht ein Land einen starken Leader, wenn es im Sumpf der Korruption, Wirtschaftskrise und Schulden immer mehr versinkt? Es scheint, dass Politiker vom Balkan an Erdogans Rockzipfel hängen, als ob er die Erlösung ihrer Probleme sei. Wirft man einen Blick auf die Türkei, so brodelt es dort von mindestens genauso vielen Problemen. Die Geschichte des Balkans zeigt, dass man nach dem Zusammenbruch des Osmanischen Reiches, das Gebiet anderen Mächten überlassen hat und schließlich sich selbst. Solange sich diese Länder nicht von der Illusion lösen, dass sie jemand von ihrer Misere befreien wird, endet man als „unmündige“ Nation, in der fremde Autos mit fremden Flaggen, fremde Führer feiern werden. Der Balkan muss sein Schicksal in die eigenen Hände nehmen und auf keine Erlöser mehr hoffen.