Start Balkan
Welttourismustag

Urlauber entsetzt: Kroatien plant Touristensteuer gegen Massentourismus!

REISEPASS_KROATIEN_URLAUB
(FOTO: iStock/ florin1961, Elmar Gubisch)

Kroatien, ein Paradies für Urlauber, plant eine neue Tourismusabgabe – Ist dies ein Schritt in Richtung Nachhaltigkeit oder ein Dämpfer für den Tourismusboom?

Kroatien, die begehrteste Urlaubsdestination Europas, steht vor einer bedeutenden Veränderung. Passend zum Welttourismustag plant Regierung, eine Touristensteuer einzuführen.

Seit Jahren erlebt Kroatien einen beispiellosen Tourismusboom. 2023 könnte sogar ein neuer Rekord aufgestellt werden, wie das Tourismusministerium auf Anfrage mitteilte. Doch dieser Boom ist nicht ohne Konsequenzen. Infrastrukturprobleme, Schwierigkeiten bei der Abfallentsorgung und eine geringe Auslastung neugebauter Feriensiedlungen außerhalb der Hochsaison sind nur einige der Herausforderungen, mit denen das Land konfrontiert ist.

Um diesen Problemen zu begegnen, hat die kroatische Regierung ein umfassendes Tourismusgesetz erarbeitet, in dem die geplante Touristensteuer eine zentrale Rolle spielt. Die Einnahmen aus dieser Abgabe sollen der Umwelt zugutekommen und dazu beitragen, die negativen Auswirkungen des Massentourismus zu mindern.

Die Steuer soll vor allem in den Regionen erhoben werden, die besonders unter dem Massentourismus leiden, wie die Küstenregionen und Inseln. Allerdings wird mit der Einführung der Abgabe nicht vor 2025 gerechnet.

Wie wird dies berechnet?

Unklar ist noch, wie die Abgabe berechnet wird. Wird sie von der Art der Unterkunft und der Anzahl der Übernachtungen abhängig sein? Wird sie in den Preis für Pauschalreisen einbezogen? Oder handelt es sich um eine einmalige Gebühr, die bei der Einreise erhoben wird? Diese Fragen bleiben vorerst unbeantwortet.

Die Regierung ist sich dieser Problematik bewusst. Ein Sprecher des Ministeriums erklärte: „Wir sind uns dessen bewusst.“ Er betonte jedoch, dass die Preissteigerungen weniger auf die Währungsumstellung zurückzuführen seien, sondern vielmehr auf die weltweite Inflation. „Leider gab es auch Fälle, in denen die Einführung des Euro als Vorwand für Preiserhöhungen genutzt wurde“, fügte der Sprecher hinzu. Solche „unlauteren Praktiken“ würden von den zuständigen Behörden überwacht.