Wiens Vizebürgermeisterin Maria Vassilakou (Grüne) wird bis „längstens“ Mitte 2019 ihre Ämter ausüben und nicht mal als Spitzenkandidatin antreten. Dies gab sie am Sonntag bekannt.
Auf einer kurzfristig einberufenen persönlichen Erklärung erklärte die Vizebürgermeisterin: „Ich finde, es ist Zeit für einen Generationenwechsel. Jetzt sind die Nächsten am Zug und sie können sich meiner Unterstützung gewiss sein.“
Ihr Amt wird sie spätestens vor dem Sommer nächstes Jahr übergeben. Bis dahin möchte sie jedoch noch ihre bereits begonnen Projekte komplett realisieren. Dazu zählen unter anderem die Umgestaltung der Rotenturmstraße und des Schwedenplatzes, die neue Argentinierstraße, der neue Reumannplatz sowie die Sanierung der Westausfahrt und die „Weichenstellung“ für den neuen Busbahnhof.
Nachfolgefrage
Nun wünscht sich Vassilakou einen „fairen Wettbewerb der Ideen und Visionen“ für ihre Nachfolge. Die Grünen haben dieses Mal ein besonderes Auswahlverfahren, in welches auch Nichtparteimitglieder miteingeschlossen werden. Für den ersten Listenplatz haben sich bereits Gemeinderat Peter Kraus und Klubchef David Ellensohn beworben.
Forderung nach Neuwahlen
Während die Grünen Vassilakou „großen Respekt für ihre Entscheidung“ zollen und ihren wichtigen Beitrag für Wien unterstreichen, zeigte sich Wiens SPÖ-Landesparteisekretärin Barbara Novak „zuversichtlich, dass auch in Zukunft die Koalition mit den Grünen konstruktiv weitergehen wird“.
Anders sieht es bei den derzeitigen Regierungsparteien aus. Der Wiener ÖVP-Chef Gernot Blümel forderte nun Neuwahlen: „Es ist jetzt an der Zeit, den Weg für Neuwahlen in Wien freizumachen. Die Wienerinnen und Wiener sollen über die Zukunft ihrer Stadt entscheiden. Viel zu lange schon geht es bei Rot und Grün ausschließlich um interne Personal- und Führungsfragen. Die Zukunft unserer Stadt bleibt dabei auf der Strecke“, so Blümel.
Ähnliches war auch aus den Reihen der FPÖ zu hören: „Besser spät als nie. Vassilakou hat sehr lange gebraucht, ihr damaliges Versprechen – sollten die Grünen bei der Wien-Wahl 2015 verlieren, so würde sie zurücktreten – einzulösen“, so der geschäftsführende Wiener FPÖ-Obmann Johann Gudenus. Abschließend unterstrich er, dass der 02.09.2018 der Tag sei, an dem Häupls rot-grünes Experiment, das Wien enormen Schaden zugefügt habe, endgültig zu Grabe getragen werde.