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GESUNDHEIT

Verhütung mit ärztlicher Beratung

(Foto: iStock/zVg.)

Jede Frau benötigt in ihrem Leben Verhütungsmittel, die ihrem Gesundheitszustand optimal angepasst sind. Der Markt bietet viele Mittel und jede Frau kann mit ärztlicher Beratung durch das Präparat geschützt werden, das am besten zu ihr passt.

Es ist bekannt, sollte jedoch immer wieder wiederholt werden: Eine Abtreibung ist aus vielen Gründen das schlechteste Mittel zur Familienplanung. Daher empfiehlt sich für alle sexuell aktiven Frauen im gebärfähigen Alter ein Besuch beim Gynäkologen, der ihr aufgrund einer Anamnese und bei Bedarf auf der Basis eines Hormonstatus‘, der in einem Labor erhoben wird, das passende Verhütungsmittel empfiehlt. Über dieses Thema spricht das Magazin KOSMO mit Dr. Sara Dunja Pempelfort, Fachärztin für Gynäkologie an der Klinik Ottakring, die auch eine eigene Praxis in Wien betreibt .

KOSMO: Welche Angaben sind bei der Anamnese wichtig, wenn es um Verhütungsmittel geht?

Dr. Sara Dunja Pempelfort: Ich erfrage im Gespräch mit der Patientin, ob sie Hautprobleme (Akne), Haarausfall oder Menstruationsbeschwerden hat und ob ihre Menstruation leicht oder stark ist. Frauen, die aufgrund ihrer persönlichen oder der Familienanamnese ein Thromboserisiko haben, empfehle ich keine hormonellen Verhütungsmittel.

Dasselbe gilt für Raucherinnen, Diabetikerinnen, stark übergewichtige Frauen sowie für Frauen in gehobenem Alter. Ein Hormonstatus wird vor allem bei unregelmäßigen Zyklen erhoben, denn aufgrund des Blutbefundes sieht man genau, ob das Thromboserisiko erhöht ist und ob ein Überschuss an männlichen und ein Mangel an weiblichen Hormonen besteht, was sich auf die Wahl der Pille auswirken würde.

Was ist bei der Verschreibung der Pille wichtig, vor allem, wenn Frauen angeben, dass sie unter Nebenwirkungen leiden?

 Es gibt viele Gründe, aus denen die Pille empfohlen wird, nicht nur zur Verhütung, sondern auch, um die schon erwähnten Beschwerden zu lindern. Wichtig ist, dass die Frauen sagen, welche Pillen sie verwendet haben, welche Probleme sie damit hatten, ob sie Depressionen bekommen haben usw. Denn die Pillen der neuen Generation enthalten das Hormon Estradiol, das dem in den Eierstöcken produzierten Hormon am ähnlichsten ist Diese Pillen bevorzuge ich bei Frauen mit Depressionen. Ansonsten enthalten die meisten Pillen beide weiblichen Hormone (Progesteron und Östrogen).

Aufgrund der Anamnese und abhängig von den Beschwerden, die sie hat (schmerzhafte oder besonders starke Menstruationen, ausgeprägte Akne, Haarausfall), entscheidet der Arzt, welche Art von Progesteron er der Frau verschreibt.

Man muss betonen, dass stillenden Frauen nur Progesteron-Pillen verschrieben werden können.

Viele Frauen fürchten, die Einnahme der Pille zu vergessen, und das kann verheerend sein. Was ist die Alternative?

 Für Frauen, die nicht täglich an die Pille denken wollen, gibt es ein Verhütungsmittel, das drei Jahre lang vor einer unerwünschten Schwangerschaft schützt. Es handelt sich um einen Stab von ca. 4 cm Länge und 2 mm Breite, der unter lokaler Betäubung an der Innenseite des Oberarms (Muskel) unter die Haut eingepflanzt wird. Der Stab kann unter der Haut gefühlt, aber nicht gesehen werden und wird vor allem jungen Frauen empfohlen. Kontraindikationen sind hier nicht bekannt. Wenn sich eine Frau für eine Schwangerschaft entscheidet, wird das Implantat entfernt und es treten keine Schwierigkeiten bei der Empfängnis auf, denn der Zyklus und der Hormonstatus werden sofort wieder normal.

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