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TERROR IN WIEN

Vorbild Nizza: Wien-Attentäter wollte auch Menschen in Kirche töten

(FOTOS: KOSMO, BKA/Wenzel)

Am heutigen Donnerstag gaben Innenminister Karl Nehammer (ÖVP) und der Generaldirektor für die öffentliche Sicherheit, Franz Ruf, neue Erkenntnisse zum Terror-Anschlag vom 2. November in der Wiener Innenstadt bekannt. 

Heute kamen in der Pressekonferenz von Innenminister Nehammer und Sicherheits-Chef Ruf neue, schreckliche Details über die Terrornacht in Wien zum Vorschein: Scheinbar hatte der Attentäter auch geplant, Opfer in heimischen Kirchen zu suchen! Offenbar wollte sich der IS-Sympathisant dabei ein Vorbild an dem Anschlag auf die Basilika Notre Dame in Nizza (Frankreich) nehmen. Bei dem Anschlag Ende Oktober wurde auch eine Frau enthauptet.

Wien-Terrorist wollte auch Opfer in Kirchen suchen
„Der Anschlag vom 2. November war ein dramatischer Terrorakt in Österreich und in seiner Dimension unvergleichlich“, begann Nehammer die Pressekonferenz am Donnerstagvormittag. Und weiter: „Aufgrund der bisherigen sicherheitspolizeilichen Erhebungen gibt es neue Erkenntnisse, die wir mit ihnen teilen müssen“: Es könne nicht ausgeschlossen werden, dass der Täter bewusst auch Opfer in Kirchen suchen wollte.

Da man Nachahmungstäter nicht ausschließen kann, werde es ab heute einen verstärkten Schutz für Kirchen geben: „Wir befinden uns in einer heiklen Phase“, so der Innenminister. Besonders in der Adventzeit herrscht also Sicherheitsalarm Rot!

Cobra bekommt neue Sofort-Einsatzgruppe gegen Terror
„Terroristen haben eine Taktik entwickelt, die man Hit-and-Run nennt. Das heißt: Innerhalb kürzester Zeit weiche Ziele angreifen um großen Schaden zu verursachen“, erklärte Cobra-Chef Hannes Gulnbrein in der Pressekonferenz. Deshalb sollen künftig vermehrt Eingreiftruppen der Cobra zur Terrorabwehr in heimischen Städten patrouillieren. Die „schnellen Antwortteams“ der Eliteeinheit sollen bei möglichen Angriffen den oder die Attentäter rasch ausschalten bzw. das Sicherheitsgefühl bei der Bevölkerung erhöhen.

„Terroristen haben eine Taktik entwickelt, die man Hit-and-Run nennt. Das heißt: Innerhalb kürzester Zeit weiche Ziele angreifen um großen Schaden zu verursachen“

Cobra-Chef Hannes Gulnbrein

Die Spezialteams werden bei Terroranschlägen oder „bemerkenswerten Jahrestagen von Anschlägen“ oder kirchlichen Feiertagen sofort bzw. präventiv zum Einsatz kommen. Sie sollen das Feuer der Täter von den Zivilisten auf sich ziehen und danach den Schützen neutralisieren. Über die Anzahl der Teams wollte man aus taktischen Gründen nichts sagen. Prinzipiell werde die Eingreiftruppe in Uniform, schwer bewaffnet und in gepanzerten Fahrzeugen unterwegs sein. Aber: „Sie können davon ausgehen, dass bei großen Veranstaltungen wie Weihnachtsmärkten, auch Beamte in Zivil dabei sein werden“, versicherte der Cobra-Chef.