Im Kosovo haben die Parlamentswahlen begonnen, bei denen rund zwei Millionen Wahlberechtigte ihre Stimmen zur Wahl von 120 Abgeordneten abgeben können.

Diese Wahl gilt als entscheidend für den Kurs von Premierminister Albin Kurti und seine Vetevendosje-Partei (VV), die Umfragen zufolge mit einem Ergebnis zwischen 40 und 50 Prozent der Stimmen rechnen kann. Kurti hatte die letzte Wahl 2021 mit 50,28 Prozent deutlich gewonnen und fährt seitdem einen strikten Kurs gegen die serbische Minderheit im Land.
Politische Spannungen
Ein zentrales Ziel Kurtis ist die Zerschlagung serbischer Strukturen im Kosovo, die er als illegal einstuft. Insbesondere in der nördlichen Region des Landes, wo viele Serben leben, führt dies zu Spannungen. Maßnahmen wie das Verbot des serbischen Dinars und die Schließung von Banken und Postämtern durch kosovarische Behörden haben international – insbesondere in den USA und der EU – Kritik hervorgerufen. Kurti beharrt jedoch auf seinem Kurs.
Historischer Hintergrund
In der Vergangenheit hatte die serbische Minderheit Wahlen häufig boykottiert, doch diesmal nehmen sie teil. Die serbische Partei Srpska Lista strebt an, alle zehn für serbische Abgeordnete reservierten Parlamentssitze zu behalten. Der Vorsitzende der Partei, Zlatan Elek, sowie der serbische Präsident Aleksandar Vučić, der zur Wahl der Srpska Lista aufrief, unterstreichen, nur sie stelle sicher, dass der kosovarische Regierungschef Kurti „die Serben nicht aus dem Kosovo vertreibt.“
Der Kosovo, der seit 2008 unabhängig ist, war einst eine serbische Provinz. Die Unabhängigkeit wird von Serbien nicht anerkannt, was zu anhaltenden Spannungen zwischen der albanischen Mehrheit und der serbischen Minderheit führt. Diese inneren Konflikte stellen weiterhin eine Herausforderung für Kosovos Bestrebungen als potenzieller EU-Beitrittskandidat dar.
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