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Nach Krebs-Drama

Weltsensation: Vierfacher Vater bekommt erste Blasentransplantation

Operation
FOTO: iStock

Ein medizinischer Meilenstein gibt Hoffnung: Nach sieben Jahren an der Dialyse erhielt ein 41-jähriger Krebspatient in Los Angeles die weltweit erste Blasentransplantation.

Bei einer achtstündigen Operation am 4. Mai erhielt ein 41-jähriger Mann im Ronald Reagan UCLA Medical Center in Los Angeles sowohl eine neue Blase als auch eine Niere. Die Universität von Kalifornien gab bekannt, dass der vierfache Vater zuvor aufgrund einer Krebserkrankung einen Großteil seiner Blase verloren hatte. In der Folge mussten ihm wegen Krebs und einer fortgeschrittenen Nierenerkrankung beide Nieren entfernt werden, was eine siebenjährige Dialysebehandlung nach sich zog.

Das Operationsteam transplantierte zunächst die Niere, anschließend die Blase und verband schließlich beide Organe mittels einer eigens entwickelten Technik. Die beteiligten Mediziner hatten mehr als vier Jahre an der Vorbereitung dieser ersten Blasentransplantation gearbeitet.

Medizinischer Durchbruch

Sie erklärten, dass vollständige Blasentransplantationen bislang aufgrund der komplexen Gefäßstruktur im Beckenbereich nicht durchführbar waren. Bisher standen Betroffenen nur zwei Alternativen zur Verfügung: die Konstruktion einer künstlichen Blase aus Darmgewebe oder das Anlegen eines externen Stomabeutels zum Auffangen der Ausscheidungen.

Laut Dr. Nassiri bergen diese herkömmlichen Methoden verschiedene Risiken, die durch die neue Transplantationstechnik künftig vermieden werden könnten. Das Ärzteteam bezeichnete den Eingriff als historischen Durchbruch.

Sofortige Wirkung

Der an der Operation beteiligte Chirurg Nima Nassiri berichtete von unmittelbaren positiven Resultaten: „Die Niere produzierte sofort eine große Menge Urin, und die Nierenfunktion des Patienten verbesserte sich sofort“, erklärte der Urologe.

Eine weitere Dialysebehandlung war nach dem Eingriff nicht mehr erforderlich.