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Bestattungspflicht

Wie viel kostet der Tod? Möglichkeiten und Preise

Symbolbild. iStock/RobertHoetink
Symbolbild. iStock/RobertHoetink

Nichts ist bitterer als einen geliebten Menschen zu verlieren. Und als ob das nicht genug wäre, müssen sich Familienmitglieder und Freunde neben all den Teuerungen, die uns momentan den Boden unter den Füssen wegreißen, auch noch mit den Kosten für die Beerdigung herumschlagen. Ja, nicht einmal der Tod ist kostenlos. Und schon gar nicht, wenn man in einem anderen Land beerdigt werden will.

In Österreich sind Beerdigungen in den Bestattungsgesetzen der Bundesländer festgelegt. Mit ihnen ist auch die Bestattungspflicht geregelt, die besagt, dass die Hinterbliebenen für die Kosten aufkommen müssen. Menschen mit geringem Einkommen können eine Sozialbestattung beantragen. Denn ein Todesfall in der Familie kann sehr teuer werden.

Grundsätzlich gilt: eine Einäscherung ist kostengünstiger als eine Erdbestattung.

So kann man bei einer (je nach Religion) typischen Erdbestattung in Österreich mit Kosten von durchschnittlich 7.000 Euro rechnen. Dabei handelt es sich allerdings nur um die Kosten der Bestattung. Exklusive wird gerechnet: Friedhofsgebühren, die von den Hinterbliebenen jährlich bezahlt werden können. Die Kosten für den Sarg sind manchmal auch nicht einberechnet, weil es erhebliche Preisunterschiede zwischen den Modellen gibt. Hinzu kommt noch der Preis für den Grabstein.

Die genauen Kosten setzen sich – simpel gesagt: wie bei jeder Veranstaltung – unterschiedlich zusammen. Je nach Wünschen des Verstorbenen oder der Hinterbliebenen können die Kosten reduziert oder erhöht werden. Dabei geht es um Blumenschmuck, Musik, Gottesdienst, Leichenschmaus, Trauerfeier, Kränze und Todesanzeigen.

Bestattung am Balkan

Die Kosten für eine Beerdigung am Balkan halten sich – im Vergleich zu Österreich – ein bisschen mehr in Grenzen. Das liegt mitunter auch an der Gehaltsschere zwischen Österreich und dem Balkan. Beispielsweise beträgt ein Durchschnittsgehalt in Kroatien etwa 800 Euro. In Bosnien und Montenegro sogar noch weniger. Trotzdem ist es auch am Balkan nicht günstig den letzten Weg anzutreten – zumindest für die Hinterbliebenen.

Nehmen wir Bosnien als Beispiel: hier muss man für eine Grabstätte rund 5.000 Konvertible Mark – etwa 2.550 Euro – zahlen. Der Preis für den Sarg liegt – wie in Österreich gibt es enorme Qualitätsunterschiede – zwischen 600 und 3.000 Mark. Also etwa 300 bis 1530 Euro. Ein Grabstein kostet etwa 500 Euro. Kränze und die obligatorische Todesanzeige sind exklusiv zu rechnen. Im Endeffekt muss man aber auch in Bosnien mit etwa 5.000 Euro für eine Bestattung zahlen. Es gibt aber auch hier Möglichkeiten die Kosten zu senken. Mit dem Verzicht auf eine gedruckte Todesanzeige, kann man beispielsweise ein wenig Geld einsparen. Hier kann alternativ ein Online-Nachruf verfasst werden.

Angehörige des orthodoxen Glaubens können einen Teil der Bestattungskosten auch durch freiwillige Spenden abdecken lassen.

Mittlerweile wurden die Preise der Bestattungen auch am Balkan angepasst. Durch die Pandemie bedingt wurden Blechsärge zum Trend. Diese werden extra berechnet. Die Kosten betragen rund 150 Euro.

Rückführung des Verstorbenen

Laut aktueller Zahlen der Statistik Austria leben momentan 338.673 Personen, die vom Balkan kommen, in Österreich. Stirbt nun eine dieser Personen und will die Familie den Leichnam nicht in Österreich bestatten, so ist eine internationale Überführung notwendig. Doch diese kostet Zeit, Geduld und Geld. Dasselbe gilt, wenn ein österreichischer Staatsbürger im Ausland verstirbt – etwa während dem Urlaub.

In solchen Fällen muss ein Bestatter zu Rate gezogen werden. Dieser übernimmt mit bestimmten Fahrzeugen – wie etwa Leichenwagen – den Transport des Verstorbenen. Eventuell müssen Bestattungsunternehmen aus verschiedenen Ländern miteinander kooperieren. Bei kurzen oder mittellangen Wegstrecken werden Verstorbene bevorzugt mit dem Auto oder Zug transportiert. Handelt es sich um Langstrecken, kommen Flugzeuge und Schiffe zum Einsatz.

Eine Überführung auf den Balkan wird meist mittels Auto oder Zug veranlasst. Die Kosten bei naheliegenden Ländern sind mit etwa 3.000 Euro bis 5.000 Euro überschaubar. Je weiter das jeweilige Zielland entfernt ist, desto höher können die Überführungskosten werden. Maximal kann man mit bis zu 10.000 Euro rechnen.

Um sich die enormen Überführungskosten zu ersparen, entscheiden sich einige Familien dazu, eine Einäscherung im Ausland durchzuführen. Der Transport einer Urne ist wesentlich günstiger. Allerdings ist eine Einäscherungen nicht in jedem Land möglich. Achtung! In der orthodoxen Glaubensrichtung sind nur Erdbestattungen erlaubt. Eine Feuerbestattung wird in der Regel nicht von orthodoxen Geistlichen begleitet.