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SALZSÄURE

Wien: Mann verstümmelt Frau, um Versicherung zu kassieren

Symbolfoto (FOTO: wikimedia/Dnalor 01, iStock/ia_64)
Symbolfoto (FOTO: wikimedia/Dnalor 01, iStock/ia_64)

Die Verbrechen, die ein 41-jähriger Bosnier begangen hat, lesen sich wie aus einem Horrorbuch. Verstümmelungen und Verätzungen musste eine Bulgarin über sich ergehen lassen, damit der Bosnier sich ein schönes Leben machen konnte.

Ein 41-jähriger Bosnier musste sich am Donnerstag vor Gericht verantworten, nachdem er eine Bulgarin aus purer Geldgier verstümmelt haben soll. Die junge Frau war 2017 vermutlich über Menschenhändler nach Wien gekommen, in der Hoffnung auf ein besseres Leben. Leider konnte sie weder lesen noch schreiben, was der Angeklagte skrupellos ausnutzte, indem er in ihrem Namen Unfallversicherungen abschloss.

Salzsäure

Im Sommer 2018 soll der Bosnier einen perfiden Plan geschmiedet haben, um Geld von der Versicherung zu ergaunern. Er fixierte die Frau angeblich am Boden und träufelte ihr Salzsäure ins Gesicht, wodurch sie ein Auge verätzte. Anschließend brachte er sie ins Krankenhaus und behauptete, sie habe sich beim Putzen verletzt, indem Reinigungsmittel in ihr Auge gelangte.

Weitere Arbeitsunfälle

Nur drei Wochen nach dem Salzsäure-Angriff fuhr der Angeklagte mit der jungen Bulgarin nach Ungarn. Dort soll er sie gemeinsam mit einer Komplizin an einer Tür gefesselt haben und ihr angeblich den Daumen der linken Hand abgehackt haben. Erneut deklarierte er den Vorfall als Arbeitsunfall und kassierte insgesamt 25.000 Euro von drei verschiedenen Versicherungen.

Betrüger fordern Überweisung von fiktiven „Verwaltungsstrafen“

Der Bosnier wurde bereits zuvor verurteilt, aber das Urteil wurde später aufgehoben. Der Prozess, der nun seit einem Jahr läuft und von dem angesehenen Strafverteidiger Mathias Burger begleitet wird, fand am Donnerstag vor dem Wiener Landesgericht statt. Aufgrund des Fehlens eines Schöffen wurde die Verhandlung auf den 2. Juni vertagt.

Dr. Davorka ČEOVIĆ
Dr. Davorka ČEOVIĆ