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Wiener Energiekostenpauschale: Soforthilfe mit Fehlern

Symbolbild. iStock/Bernd Leitner
Symbolbild. iStock/Bernd Leitner

Durch die Teuerungen steigen die Strom- und Wasserpreise. Das trifft natürlich die Haushalte mit einem geringem Einkommen am härtesten. Nun sollen zusätzlich 200 Euro Soforthilfe an 262.000 Anspruchsberechtigte ausbezahlt werden. Doch trotzdem erhalten die Gelder nur diejenigen, die sich nicht im Krankenstand befinden!

Im Zuge der Wiener Energiekostenpauschale erhalten 262.000 Wiener und Wienerinnen jeweils 200 Euro zusätzlich. Ohne einen Antrag stellen zu müssen wird das Geld automatisch bis Ende Juli 2022 direkt auf das Konto einbezahlt. Ausgenommen davon sind alleinerziehende Personen. Diese müssen zusätzlich einen Antrag für weitere 100 Euro stellen, die ihnen zustehen.

Bislang wurden knapp 192.000 Überweisungen von der MA40 (Soziales, Sozial- und Gesundheitsrecht) getätigt. Somit wurden schon grob geschätzt etwa 40 Millionen Euro an finanziellen Soforthilfen an einkommensschwache Haushalte ausbezahlt. Das komplette Volumen der Wiener Energiekostenpauschale beträgt 124,3 Millionen Euro.

Auszahlung klappt nicht immer

Zwar soll die Wiener Energiekostenpauschale Menschen aus einkommensschwachen Haushalten entlasten, trotzdem häufen sich nun Medienberichte, nach denen das System in der Praxis doch einige Lücken und Fehler aufweist.

So erhält ein Wiener keine Soforthilfe, weil er sich zu gegebener Zeit in Krankenstand befand. Seine Bezüge erhält er demnach von der ÖGKK und nicht vom AMS, was die Berechtigung für die Soforthilfe erlöschen lässt.

Ein weiterer Fall betrifft eine Frau, die keinen Anspruch auf den Wiener Energiebonus hat, weil sie sich aufgrund einer Knie-Operation im Krankenstand befindet. Eine Knie-Operation auf die sie fünf Monate lang warten musste. Nun steht die Physiotherapie an.

Arbeitslos und gleichzeitig krank sein, ist dieser Tage keine gute Option. Zumindest nicht, wenn es nach den Richtlinien und Vorgaben des Wiener Energiebonus geht.