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WIR SIND STOLZ AUF

Wir sind stolz auf: Crvena Zvezda, die Champions-League Gewinner 1991 (VIDEO)

(FOTO: zVg.)

Vor 30 Jahren gewann das jugoslawische Wunderteam von Roter Stern Belgrad das prestigeträchtigste Fußball-Club-Turnier der Welt. Prosinečki, Mihajlović, Savićević und Pančev waren die großen Helden von damals.

Fast genau 30 Jahre ist es her, dass die goldene Generation von Roter Stern Belgrad die Champions League (damals noch Pokal der Landesmeister genannt) gewann. Es war der 29. Mai 1991. Im Stadion von Bari wurde das Finale zwischen den Mannschaften von Roter Stern und Olympique Marseille ausgetragen. Damals wie heute, galt die Champions League als der wichtigste Club-Wettbewerb der Welt.

Nach spannenden 90. Minuten steht es 0:0 zwischen dem jugoslawischen Team voller noch namenloser Stars und den ‚galaktischen‘ Franzosen. Es folgt das entscheidende Elfmeterschießen. Der erste Schütze ist Robert Prosinečki, Spitzname ‚Žuti‘ (der Blonde). Der junge Spielmacher tritt an und- verwandelt! Seine vier Mitspieler tun es ihm gleich, während zwei Spieler Marseilles verschießen. Jubelnd stürmen die Belgrader auf das Feld und werden etwas später zur besten Mannschaft Europas gekrönt. Es sollte der größte Club-Triumph eines jugoslawischen Teams in der Geschichte des Fußballs bleiben. „Europas hellster Stern“, so hieß es in den Zeitungen weltweit am Morgen nach dem Triumph. Es war ein glorreicher aber unerwarteter Sieg der Mannschaft aus Jugoslawien, dessen junge Spieler zuvor noch als „Seidenfüße“ verspottet wurden, da sie angeblich zu künstlerisch und verspielt waren. In dem sie am Weg zum Titel Teams wie Bayern München, Glasgow Rangers und Dynamo Dresden ausschalteten, beweisen sie der ganzen Welt, was sie drauf haben.

Crvena Zvezda war eine blutjunge Mannschaft, die zuvor niemand auf dem Zettel hatte. Der Kroate Robert Prosinečki dirigierte mit nur 21 Jahren aus dem Mittelfeld meisterhaft das Geschehen auf dem Rasen. Der Montenegriner Dejan Savićević und der Nordmazedonier Darko Pančev komplettierten ein brandgefährliches Mittelfeld-Sturm Trio, gegen das keine Mannschaft in Europa ein Gegenmittel fand. In der Abwehr stand der unbezwingbare und erbarmungslose Siniša Mihajlović, der für die richtige Balance im Team sorgte. Naben ihm war Miodrag Belodedici der zweite Abwehrchef, ein Mann aus dem Banat, welcher um Asyl in Jugoslawien gebeten hatte und schließlich auch aufgenommen wurde. Seinen Namen musste er auf Belodedić ändern und wurde daraufhin in Rumänien auf Lebenszeit gesperrt.

Auch wenn das Team voller individueller Außnahmetalente war, war es der Teamgeist der Mannschaft, der ihnen ihren Erfolg ermöglichte. Jeder Spieler gab alles für das Kollektiv, man setzte sich mit ganzem Herzen füreinander ein. Im Dezember gewann Roter Stern schließlich auch den Weltpokal in Tokio.

Tragisches Ende
Wie es so üblich ist, wurden die Top-Spieler gleich von größeren, reicheren Clubs aufgekauft. Prosinečki ging zum FC Barcelona, dann zu Real Madrid und wurde 1995 der bestbezahlteste Spieler der Welt. Savićević ging für eine riesige Summe zum AC Milan, Mihajlović zum AS Rom und Pančev zu Inter Mailand. Jeder von ihnen gilt heute als Fußball-Legende.

Doch nicht nur das Team, sondern auch Jugoslawien stand vor dem Zerfall. Im selben Jahr, also 1991, fingen die Kriege am Balkan an, die wie auch andere politische Umwälzungen in Europa Ende der 80er und Anfang der 90er den Erfolg des 91er Wunder-Teams Roter Stern überschatteten. Der Club wurde aufgrund der Kriege bald darauf von allen europäischen Meisterschaften ausgeschlossen.

Auf der zweiten Seite könnt ihr den Triumph noch einmal genießen!