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Zahl der Spitzenverdiener im Nationalrat steigt

(FOTO: BKA/Florian Schrötter)
(FOTO: BKA/Florian Schrötter)

Das vergangene Jahr hat den Nationalrat, das österreichische Parlament, um einige Spitzenverdiener bereichert. Die Anzahl der Abgeordneten, die zusätzlich zu ihrem staatlichen Abgeordnetenbezug mehr als 12.000 Euro monatlich verdienen, ist von sieben auf zwölf gestiegen.

Das vergangene Jahr hat den Nationalrat, das untere Haus des österreichischen Parlaments, um einige Spitzenverdiener bereichert. Im Vergleich zum Vorjahr ist die Anzahl der Abgeordneten, die zusätzlich zu ihrem staatlichen Abgeordnetenbezug mehr als 12.000 Euro monatlich verdienen, von sieben auf zwölf gestiegen.

Transparenzmeldungen

Die Einkommenssteigerungen sind aus den Transparenzmeldungen hervorgegangen, die kürzlich veröffentlicht wurden. Zusätzlich zu den zwölf Spitzenverdienern meldeten elf weitere Abgeordnete ein Zusatzeinkommen von über 8.000 Euro pro Monat. Nur ein Viertel der Abgeordneten betreibt hauptberuflich Politik, während der Rest Nebentätigkeiten nachgeht.

Eine Auswertung der Transparenzdaten des Parlaments, durchgeführt von der Austria Presse Agentur (APA), enthüllte, dass die 183 Nationalratsabgeordneten aktuell insgesamt 1.151 Nebentätigkeiten gemeldet haben. Ein Großteil dieser Tätigkeiten wird ehrenamtlich ausgeführt. Trotz eines monatlichen Abgeordnetenbezugs von 9.872,60 Euro vom Staat, haben drei Viertel der Abgeordneten mindestens eine bezahlte Nebentätigkeit.

Spitzenverdiener

Abgeordnete wie Christian Stocker, Anwalt und Wiener Neustädter Vizebürgermeister, sowie Axel Melchior, haben es in die oberste Einkommenskategorie geschafft. Beide sind Mitglieder der konservativen Österreichischen Volkspartei (ÖVP). Stocker ist seit September 2022 Generalsekretär der Partei, während Melchior bis Ende 2021 in der Parteizentrale der ÖVP tätig war und 2022 zu den IGO Industries des früheren ÖVP-Großspenders Klaus Ortner wechselte.

Es ist jedoch nicht nur die ÖVP, die Spitzenverdiener im Nationalrat hat. Michael Bernhard von den liberalen NEOS hat ebenfalls die 12.000 Euro-Grenze überschritten. Bernhard ist Geschäftsführer eines Callcenterunternehmens, Global Office. Auch Volker Reifenberger von der rechtsextremen Freiheitlichen Partei Österreichs (FPÖ) und Werner Saxinger von der ÖVP, beide Notare, gehören zur obersten Einkommenskategorie.

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Am anderen Ende des Einkommensspektrums stehen 47 Abgeordnete, die keine bezahlten Nebentätigkeiten melden. Weitere 36 Abgeordnete haben nur Einkünfte bis zu 1.150 Euro gemeldet, während die gleiche Anzahl bis zu 4.000 Euro brutto monatlich verdient. Noch immer fallen 38 Abgeordnete in die Kategorie bis 8.000 Euro, und elf haben im vergangenen Jahr bis zu 12.000 Euro pro Monat vermeldet.

Sandra Plesser
Als zweites Kind jugoslawischer Gastarbeiter wurde Sandra in Wien geboren und studierte Publizistik- und Kommunikationswissenschaft. Während ihrer Tätigkeit als Redakteurin bei Advanced Photoshop, mokant und Der Standard baute sie mittels Weiterbildungen ihr Wissen im Bereich Social Media-, Content- und Veranstaltungsmanagement aus. Nach drei Jahren in der Eventorganisation widmet sie sich bei KOSMO wieder ihrer Passion: dem Journalismus.