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FPÖ prüft Kampagne „fürs Po-Lecken“ des Gesundheitsministeriums

(FOTO: BKA/Tarek Wilde/Gesundheitsministerium)
(FOTO: BKA/Tarek Wilde/Gesundheitsministerium)

Das Gesundheitsministerium startet zum Pride Month die Informationskampagne „Ja. SAFE!“ zur Prävention von sexuell übertragbaren Infektionen. Die FPÖ hat derweil einen schriftliche Anfrage an das Parlament mit der Betitelung „Perverse Sexkampagne fürs „Po-Lecken“ auf Kosten der Steuerzahler“ eingebracht.

Um der Ausbreitung von sexuell übertragbaren Infektionen entgegenzuwirken, hat das Gesundheitsministerium zu Beginn des Pride Month eine Informationskampagne ins Leben gerufen. Vier Tage zuvor hatte die Abgeordnete zum Nationalrat, Rosa Ecker (FPÖ), schon eine schriftliche Anfrage an das Parlament gestellt. Dazu eine Eindeutige Betitelung: „Perverse Sexkampagne fürs „Po-Lecken“ auf Kosten der Steuerzahler„.

Mit provokanten Fragen wie „Spitz auf Doggy?“, „Scharf auf Scissoring?“, „Heiß auf Blümchensex?“, „Bock auf Rimming?“, „Lust auf Lecken?“ und der Antwort „Ja. SAFE!“ möchte das Ministerium für Gesundheit auf die Bedeutung von Safer Sex aufmerksam machen. Die FPÖ hingegen sieht die Kampagne eindeutig als Geldverschwendung und erklärt in der Anfrage an das Parlament: „Vielmehr scheint die „Enttabuisierung“ wenig bekannter Sexualpraktiken bzw. das Bewerben dieser Praktiken im Vordergrund zu stehen. Es ist fraglich, on und inwieweit die Kampagne des Gesundheitsministeriums mit österreichischem Recht vereinbar ist. Denn § 2 Ziffer 1b des Pornographiegesetzes regelt mitunter die wissentliche, schriftliche Darstellung von Pornographie und anstößigen Inhalten, die auch einem größeren Kreis von Personen unter 16 Jahren zugänglich gemacht werden„.

Dabei ist Ecker davon überzeugt, dass das Gesundheitsministerium ohne gegebenen Anlass die Kampagne ins Leben gerufen hätte und dafür Steuergeld ausgegeben hat. Denn laut FPÖ „gesteht das Gesundheitsministerium in seiner entsprechenden Aussendung ein, lägen gar keine Zahlen zum behaupteten Anstieg dieser Erkrankungen in Österreich vor.

Hintergrund der Kampagne

Die Kampagne kommt vor dem Hintergrund eines weltweiten Anstiegs von sexuell übertragbaren Krankheiten. Laut Angaben der Weltgesundheitsorganisation (WHO) gab es im Jahr 2020 etwa 374 Millionen Neuinfektionen mit Chlamydien, Gonorrhö (Tripper), Syphilis und Trichomoniasis. Auch in Europa ist ein Anstieg von Geschlechtskrankheiten wie Syphilis und Gonorrhö festzustellen. Exakte Zahlen für Österreich sind nicht vorhanden, da eine Infektion nicht meldepflichtig ist.

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Die Kampagne trägt den Leitspruch „Ja. SAFE!“ und bietet Informationen über Infektionswege, Präventionsmaßnahmen sowie die Folgen von STIs unabhängig von Geschlecht oder sexueller Orientierung. Zudem wird die Bedeutung von Zustimmung bei sexuellen Handlungen und anderen intimen Begegnungen betont.

Quellen: Gesundheitsministerium, Parlament Anfrage, Anfrage

Sandra Plesser
Als zweites Kind jugoslawischer Gastarbeiter wurde Sandra in Wien geboren und studierte Publizistik- und Kommunikationswissenschaft. Während ihrer Tätigkeit als Redakteurin bei Advanced Photoshop, mokant und Der Standard baute sie mittels Weiterbildungen ihr Wissen im Bereich Social Media-, Content- und Veranstaltungsmanagement aus. Nach drei Jahren in der Eventorganisation widmet sie sich bei KOSMO wieder ihrer Passion: dem Journalismus.