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PILGERREISE

Zu Fuß auf Hadsch von Österreich über Bosnien und Serbien (VIDEO)

(FOTO: zVg.)

Enver Beganovic begeisterte die ganze Region, als er beschloss, auf Hadsch zu gehen und die 6.600 Kilometer lange Strecke von Österreich nach Mekka zurückzulegen. Er durchquerte Österreich, Slowenien, Bosnien und Herzegowina, Serbien und erreichte Nordmazedonien. In Skopje erhielt er die traurige Nachricht, dass seine Mutter, Fazila Beganovic, verstorben war. Enver musste den Hadsch unterbrechen, um bei der Beerdigung seiner Mutter zu sein.

„Unsere Tante Fazila, die Mutter unseres Reisenden Enver, ist ins Jenseits gezogen. Wir beten zu Allah, dass er sie in das Paradies aufnimmt und rezitieren die Fatiha für ihre Seele“, teilten die Mitglieder der Familie Beganovic in den sozialen Netzwerken mit.

Enver Beganovic, ein gebürtiger Bosnier, lebt seit Jahren in Österreich. Auf seiner Reise begegnete er vielen Herausforderungen, aber es ist vor allem die menschliche Güte und Hilfsbereitschaft, die er in Serbien und den Ländern der Region kennenlernte, die er sich von der Reise mitnimmt.

Enver legt täglich etwa 60 Kilometer zu Fuß zurück. Sein unerschütterlicher Glaube bewog ihn zu dem Hadsch. Unterwegs sucht er sich immer spontan einen Schlafplatz, manchmal kommt er bei Freunden oder Verwandten unter. Er ist gesund und fit, hat eine angemessene Ausrüstung für die Reise, und genießt laut eigenen Angaben jeden Kilometer auf seiner Strecke – und das dürfte das Wichtigste sein.

„Es ist schon vorgekommen, dass ich bei Minusgraden unter freiem Himmel schlafen musste. Das macht mir nichts aus, es ist eine Frage der Einstellung. Dies ist eine Reise, die einen über das Leben lehrt und an die eigenen Grenzen bringt. Mit jedem Kilometer sieht man die Welt um Sich in einem neuen Licht“, erklärt Enver.

Es macht ihn sehr glücklich, dass die Menschen sein hohes Ziel anerkennen und ihn nach Möglichkeit unterstützen, egal in welchem Land er sich gerade befindet und unabhängig von der Religion oder Nation. Auf der Reise kam er mit vielen Menschen in Kontakt, und alle boten ihm ihre Hilfe an. Die Gastfreundschaft und Lebensweise der serbisch-orthodoxen Gläubigen hat ihn beeindruckt, und eine Geste wir er nie vergessen.

„Ich kann das meiner Familie, mit der ich jeden Tag in Kontakt bin, gar nicht näherbringen. Die Menschen hier haben einen starken Glauben, sie respektieren die Gläubigen aller Religionen und Nationen und können sich mit anderen Menschen mitfreuen, so auch mit mir. Ich habe keinerlei Unannehmlichkeiten erlebt. In Pale (Bosnien) hielt mich ein junger Mann an und fragte, wohin ich gehe. Ich sagte: „Nach Mekka“. Daraufhin gab er mir etwas Geld und sagte: „Für einen Drink, von einem Serben! Bei jedem Schritt werde ich von Serben angesprochen, zum Essen eingeladen oder versorgt. Anfangs war mir das unangenehm, aber dann wurde mir klar, dass die Leute aufrichtig und hilfsbereit sind „, erzählte Beganovic über seine Erfahrung mit Begeisterung.

Nach seinem ursprünglichen Plan sollte er um den 25. Juni in Mekka ankommen und damit seine Pilgerreise vollenden. Wegen des Todesfalls in der Familie wird dieses Datum wohl verschoben, aber die Reise geht weiter.