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INTERVIEW

Premiere: Zwei lebende Legenden verzaubern Wiener Publikum!

FOTO: zVg.

MELOS. Zwei der größten lebenden musikalischen Legenden haben sich zusammen getan und ihre langjährige Freundschaft und Zusammenarbeit mit dem Album „Familija“ gekrönt.

Zur Freude ihres treuen Publikums treten Gibonni und Oliver Dragojević am 18. Februar 2017 zum ersten Mal gemeinsam im Admiral Dome in Wien auf.

KOSMO: Sie haben Ihre Zusammenarbeit und Freundschaft mit einem Album namens „Familija“ gekrönt. Warum gerade dieser Titel?
Gibonni: Das Album ist in einer großen Freundschaft und Gemeinsamkeit „unserer Häuser“ entstanden, wobei auch unsere Kinder an diesem Album mitgewirkt haben,  und zwar nicht nur mit ihren Kommentaren, sondern auch mit Fotografien und der Gestaltung des Covers. So ist alles in diesem familiären Geist entstanden. Das Album haben wir Olivers Bruder und meinem Vater gewidmet, die in der letzten Zeit von uns gegangen sind. Die ganze kreative Atmosphäre hatte etwas sehr Familiäres und Freundschaftliches. Dies ist ein Album für die Seele, es ist weder meines noch Olivers, sondern ein gemeinsames, daher konnte es keinen anderen Namen bekommen als „Familija“.
Oliver:  Weil wir immer zusammen sind, die Sommer auf Korčula verbringen, unsere Kinder sich kennen, wir zusammen Musik machen und hören… zusammen arbeiten…, darum ist der Name dieses Projekts „Familija“.

Wenn wir an Sie beide denken, fällt uns noch immer zuerst Ihr legendäres Duett „U ljubav vjere nemam“ („Ich glaube nicht an die Liebe“) ein. Woran glauben Sie und woran „glauben Sie nicht“?
G: Das Lied habe ich jung geschrieben, mit 24 Jahren, wenn man seine Enttäuschungen in der Liebe als fatal empfindet… Jetzt könnte ich nur noch schreiben: „Vjeruj u ljubav“ („Glaub an die Liebe“ – aber dieses Lied gibt es schon). Das Lied war sehr erfolgreich, das Publikum liebt es noch immer, obwohl es schon so alt ist und einen so unpopulären Titel trägt. Aber auch Oliver und mir bedeutet es etwas und wir spielen es gerne bei Konzerten.
O: Das Duett ist einfach so passiert, das Lied wurde wegen des Rhythmus geschrieben, eigentlich ist es fröhlich, die Leute singen es gerne vor sich hin… Der Text ist einfach nach der Melodie entstanden. Ich glaube an das Meer.

LESEN SIE AUCH: Oliver & Gibonni – Die Tickets sind ab jetzt auch bei KOSMO erhältlich!

  

Oliver Dragojevićs & Gibonnis “FAMILIJA” Tour kommt am 18.02.2017 endlich nach Wien.

 

 

Gibonni hat das Lied „Cesarica“ geschrieben, eines der größten Lieder, die jemals von Oliver Dragojević gesungen und interpretiert wurden. Was meinen Sie, warum hat dieses Lied alle Herzen so berührt und berührt sie, wie wir sehen, heute noch immer?
G: Es war vor allem wegen Oliver so ein großer Erfolg, denn er hat es wunderbar gesungen und seine Seele und seine Dimension hineingelegt. Als ich es gesungen habe, war es eine romantische und unwirkliche Geschichte, eine Liebe, die ich nicht erlebt hatte, eine Liebe aus der Zeit vor zwei Jahrhunderten… Etwas, das keinen Bezug zu meinem Leben hat, etwas unwirklich Romantisches… Ich glaube, dass uns heute diese Zeit der Unschuld und der Reinheit fehlt. Wenn ich versuche, heute eine solche Liebe in der realen Zeit zu beschreiben, dann wäre es in dem Stil: „Wir sind ausgegangen in einen Club, es war zu laut, darum konnten wir uns nicht unterhalten, eigentlich war uns langweilig, aber auf den Facebook-Fotos hat es gut ausgesehen“ (lacht). „Cesarica“ ist einfach aus dieser alten Zeit heraus gekommen, ich kann es nicht rational erklären.
O: Weil das eine schöne Geschichte ist, eine romantische Geschichte, die für alle offen ist… Und es hat auch diese eingängige Melodie, wie eine italienische Opernarie.

Sie beide spielen Instrumente und singen, Gibonni schreibt auch Texte – wie drücken Sie Ihre Gefühle am liebsten aus?
G: Am schmerzlosesten ist es, Emotionen durch ein Lied auszudrücken, denn wenn man anfangen würde, alles, was an einem nagt, alle Enttäuschungen den Leuten im direkten Gespräch zu erzählen, während man sie an die Hand nimmt… bald würden alle einen großen Bogen um einen machen. Aber wenn man das in Verse verpackt und vertont, dann bekommt man den Porin-Preis (lacht). Also ich bin glücklich, weil ich mich in Liedern ausdrücken kann, das ist für mich das Beste.
O: Was man erlebt, das schreibt man auch auf, so zeigen sich die tiefsten Gefühle. Es ist immer besser, wenn man diesen Text auch durchlebt.

Sie sind beide für Ihre melodischen Balladen bekannt, die alle Herzen erreichen, unabhängig von Alter, Geschlecht und Herkunft. Wie pflegt man die Romantik? Und wo finden Sie die Inspiration?
G: Inspiration finde ich im Leben, in meinem eigenen und in fremden Leben. Irgendeine Erzählung berührt dich im Moment und du merkst, dass du sie wie ein Schwamm aufgesogen hast und in der Lage bist, darüber in der ersten Person zu singen und zu erzählen. Um das zu erleben, musst du der Typ Mensch sein, den es interessiert, was die Menschen erzählen, und dann vermischen sich deine und fremde Wahrheiten in einem Lied und du gibst sie weiter.
O: Du musst aus dir selbst heraus romantisch sein. Ich glaube, dass Gibo mehr Pop-Rock ist, und ich bin mehr für ruhigere Melodien und Balladen, darin gibt es mehr Raum für Emotionen.

Vielleicht können Sie als gestandene Musiker und Romantiker uns verraten: Kann man jede Frau „pjesmom kupiti, lukavo i slatkoriječivo“ („mit einem Lied kaufen, listig und schmeichlerisch“)?
G: Keine Chance! Kurz und bündig!
O: Ich glaube, nicht jede Frau, aber doch die meisten werden bei einem schönen Text und Komplimenten weich, aber es gibt auch solche, die darauf überhaupt keinen Wert legen.

Was bedeutet „Sreća“ („Glück“) für Sie an einem Tag, aber auch im Leben?
G: Glück wäre es, gesund zu sein, in einer erwiderten Liebesbeziehung zu leben (mich hat das Leben gelehrt, dass es die platonische Liebe nicht gibt. Die Geschichte und ich kennen nur die physische erwiderte Liebe), und auch ein gutes Gehalt hat etwas (lacht).
O: Glück ist das Lachen im Gesicht der Menschen.

Steckbriefe
Vorname und Name: Oliver Dragojević
Geboren: 22. Februar 1945, Vela Luka, Kroatien
Beruf: Musiker und Sänger
Status: Ehefrau Vesna Dragojević und Kinder Dino, Damir und Davor Dragojević

Vorname und Name:
Zlatan Stipišić – Gibonni
Geboren: 13. August 1968, Split, Kroatien
Beruf: Musiker, Sänger und Komponist
Status: Ehefrau Sanja Stipišić und Kinder Tanja, Lorenzo und Rando Stipišić