Die britische Corona-Mutation hat auch Österreich erreicht. Am Mittwoch wird die Bundesregierung im Ministerrat über eine mögliche Verlängerung des Lockdowns beraten. Dieser könnte bis kurz vor Ostern andauern.
Am Dienstagabend sprach Gesundheitsminister Rudolph Anschober (Grüne) im „Report“ über die aktuelle Corona-Lage und den Lockdown. Erst gestern berichtete KOSMO über mögliche Entdeckungen der britischen Coronavirus-Mutation in Tirol und in Wien. In Deutschland überlegt Bundeskanzlerin Angela Merkel derzeit eine Verlängerung des harten Lockdowns bis kurz vor Ostern. Und auch in Österreich zeigt sich der Gesundheitsminister ob der höchst ansteckenden Mutation sehr alarmiert: „Wir haben wirklich ein Problem“. Wie es weitergeht, soll heute im Ministerrat besprochen werden.
Für das weitere Vorgehen wolle man „sehr präzisen Analyse“ der aktuellen Situation vornehmen und daraufhin den weiteren Weg für Österreich nach dem 24. Jänner fixieren. Dazu zählt auch die Frage, ob Gastronomie und Handel am 25. Jänner wieder aufsperren dürfen. Anschober dazu im „Report“: „Wir haben ein Problem. Die Frage nach dem Öffnen war praktisch geklärt, aber wir haben die Situation mit der britischen Virus-Mutation. Sie breitet sich drastisch in Europa aus. Innerhalb von Wochen kann sich die Situation massiv verändern.“
„Ich glaube, das ist die schwierigste Phase in dieser Pandemie in den nächsten Wochen bis Ostern.“
Gesundheitsminister Rudolph Anschober
Der Minister verwies auf Irland: Dieses Land sei knapp vor Weihnachten das beste Land Europas gewesen „und drei Wochen später hat es die Rekordwerte von ganz Europa“. Auch aus der Slowakei habe man „alarmierende Nachrichten“: In der slowakischen Hauptstadt sind bereits 50 Prozent der Neuinfektionen auf das mutierte Virus B117 zurückzuführen. Problematisch für Österreich: die große Zahl an slowakischen Pendlern, die bei uns arbeiten.
„Acht bis zehn Wochen harte Maßnahmen“
In Deutschland werden unterdessen bereits Maßnahmen in Reaktion auf die sich ausbreitende britische Virus-Variante gesetzt. Der Lockdown könnte hier statt bis 31. Jänner bis Anfang April dauern. „Wenn wir es nicht schaffen, dieses britische Virus abzuhalten, dann haben wir bis Ostern eine zehnfache Inzidenz“, sagte Merkel der „Bild“-Zeitung.
Am Dienstag wurde die britische Mutation B117 auch in mehreren Alten- und Pflegeheimen in Wien nachgewiesen. In einem davon haben sich seit 5. Jänner 42 von 101 Bewohnern mit der Mutation infiziert. Das Haus hat einen Besuchs- und Aufnahmestopp verhängt. „Deswegen haben wir uns dazu entschieden, als Bundesregierung, jetzt diese Situation sehr, sehr präzise in den nächsten Tagen auch gemeinsam mit Wissenschaftlern (…) zu analysieren“, so Anschober. „Im Laufe der Woche“ solle dann das weitere Vorgehen endgültig entschieden werden.
Quellen und Links:
- „Krone“-Artikel: Corona-Mutation: „Wir haben wirklich ein Problem“
- „Heute“-Artikel: Jetzt drohen uns 10 weitere Wochen Lockdown
- „Heute“-Artikel: Lockdown-Verlängerung? „Wir haben wirklich ein Problem“
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