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SORGE IN DEUTSCHLAND

Angst wegen britischer Corona-Mutation: Lockdown bis kurz vor Ostern?

(FOTO: iStockphoto)

Die britische Coronavirus-Mutation bereitet in Deutschland gerade große Sorgen. Bei einer Sitzung forderte Bundeskanzlerin Angela Merkel daher einen Lockdown bis kurz vor Ostern. Und Ähnliches könnte auch Österreich blühen.

Wie die deutsche „Bild“-Zeitung am Dienstag berichtet, soll Bundeskanzlerin Angela Merkel bei einer Sitzung gesagt haben: „Wir brauchen noch acht bis zehn Wochen harte Maßnahmen.“ Sprich: Einen harten Lockdown bis kurz vor dem 4. April, also Ostersonntag. Die Begründung: Sorge vor dramatisch ansteigenden Infektionszahlen aufgrund der britischen Corona-Mutation: „Wenn wir es nicht schaffen, dieses britische Virus abzuhalten, dann haben wir bis Ostern eine 10-fache Inzidenz.“ Ähnliches wäre auch in Österreich möglich. Immerhin wurden am heutigen Dienstag 17 Menschen in Tirol positiv getestet, die mit der Virus-Variante aus Großbritannien infiziert sein könnten.

Deutscher Lockdown eigentlich bis Ende Jänner
Auch in Deutschland hatte man von einem zunächst sanften Lockdown ab dem 2. November zu einem harten Lockdown ab Mitte Dezember gewechselt. Dieser hätte lediglich bis zum 31. Jänner gelten sollen. Doch nach Merkels sorgenvollen Äußerungen ist nun davon auszugehen, dass ein baldiges Ende der strikten Maßnahmen in immer weitere Ferne rückt.

Mutation auch in Österreich auf dem Vormarsch?
Es gibtzudem Grund zur Annahme, dass sich die britische Mutation B.1.1.7. auch in Österreich immer stärker ausbreitet. Nach einem am Montag durchgeführten Test der AGES besteht bei 17 positiven Tests in Jochberg im Bezirk Kitzbühel der Verdacht, dass die Personen mit der Mutation infiziert sein könnten. Nach bisherigen Erkenntnissen soll die Mutation bis zu 50 Prozent ansteckender sein als die Ursprungsvariante des SARS-CoV-2-Virus. In Großbritannien sind die Infektionszahlen seit der Entdeckung von B.1.1.7. extrem angestiegen.

Dringender Aufruf zu Corona-Tests in Jochberg
Die Jochberger Bevölkerung wird nun aufgerufen, sich mittels kostenlosem PCR-Test auf das Coronavirus testen zu lassen. Der Gesundheitslandesrat der Gemeinde, Bernhard Tilg, betont: „Wir rufen die Jochberger Bevölkerung dringend dazu auf, dem Angebot einer kostenlosen PCR-Testung nachzukommen und zur Sicherheit den Covid-Status abklären zu lassen. Auch wenn es sich derzeit noch um einen Anfangsverdacht handelt, dessen endgültige Bestätigung jedenfalls abzuwarten ist, wollen wir dennoch auf Nummer sicher gehen und keine Zeit verlieren.“

Die rund 1500 Bürger der Gemeinde Jochberg können sich unabhängig ihres Alters bereits ab Dienstag mittels PCR-Test (Rachen-Abstrich) auf das Coronavirus testen lassen.

Einzelphänomene? – Eher nicht
Und wie sieht es im Rest des Landes aus? Neben den aktuellen Proben aus Jochberg wurde vereinzelt bei weiteren Personen aus den Bezirken Kitzbühel bzw. Kufstein ebenso ein auffälliges PCR-Profil beim positiven Corona-Test festgestellt. Auch hier werden die Testergebnisse im Detail geprüft. Insgesamt wurde die britische Coronavirus-Mutation bereits an etlichen Orten in Europa aufgefunden. Abzuwarten bleibt, wie, wann und in welchem Ausmaß die heimische Politik auf die jüngsten Ereignisse reagieren wird.

Quellen und Links: