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FLUGZEUGABSTURZ

40 Jahre seit größtem Unfall in der Geschichte Jugoslawiens: 180 Personen starben

(FOTO: zVg.)

Vier Jahrzehnte sind seit dem größten Unfall der jugoslawischen Luftfahrt, bei dem alle Passagiere und Besatzungsmitglieder ums Leben kamen.

Das Flugzeugs McDonnel Douglas MD-81 der Firma Inex-Adria Aviopromet hätte von Ljubljana auf die französische Insel Korsika fliegen sollen. Das Flugzeug hob am 1. Dezember 1981 ab, erreichte aber nie sein Ziel, da es auf dem Monte San Pietro unweit der Stadt Ajaccio abstürzte.

Nigelnagelneues Flugzeug

Das Flugzeug unternahm seinen Erstflug am 15. Mai 1981, es war also praktisch neu. Es wurde am 11. August an Inex-Adria geliefert und verzeichnete bis zum Unfall nur 683 Flugstunden. Die letzte Inspektion wurde am 7. November 1981 durchgeführt, die letzte Wartung am 27. November.

Das Flugzeug wurde von zwei Pratt & Wgitney JT9D-217-Triebwerken angetrieben. Kapitän des Flugzeugs war der 55-jährige Ivan Kunović, der am 16. April 1968 den Pilotenschein erhielt und 1970 bei Inex-Adria begann. Sein Co-Pilot war der 40-jährige Franz Terglav, der am 11. November 1981 die Lizenz für Berufspiloten erhielt. Im Cockpit saß auch Terglavs Sohn Tomaž.

Missverständnis löste Tragödie aus

Das Flugzeug startete um 6.41 Uhr vom Flughafen in Ljubljana und flog nach Korsika. Um 7:08 Uhr befand es sich im italienischen Luftraum, als ein Fluglotse in Padua einen Kollegen in Ajaccio um einen Wetterbericht bat. Am Flughafen wehten Südwestwinde mit bis zu 19 km/h, und der Himmel war mit vereinzelten Wolken bedeckt. Als die Besatzung den Wetterbericht erhielt, entschied sie sich, auf der Piste Nummer 3 zu landen.

Als die Besatzung den Fluglotsen am Flughafen Ajaccio kontaktierte, nahm die Tragödie ihren Beginn. Es war ein vierundzwanzigjähriger junger Mann, der kurz zuvor eine Arbeitserlaubnis bekommen hatte, und außerdem war es der erste Flug des Piloten nach Korsika. Laut der Untersuchung kam es bei der Kommunikation zu einem Missverständnis, die Flugkontrolle hielt das Flugzeug für über dem Meer und befahl der Besatzung, einen allmählichen Sinkflug zu beginnen, aber das Flugzeug befand sich tatsächlich über Land und beim Kreisen durch die Wolken hindurch, davor tauchte ein Berg auf: San Pietro.

Flugzeug zerschellt an Berg

Der Pilot versuchte, das Flugzeug wieder höher in die Luft zu bringen, aber es war zu spät. Das Flugzeug prallte mit seinem linken Flügel auf den Berg, was großen Schaden anrichtete, drehte sich unkontrolliert, prallte mit einer hohen Geschwindigkeit von fast 400 km/h auf Felsen und zerfiel. Keiner der Passagiere und Besatzungsmitglieder überlebte.

Französische Ermittler behaupteten, die Absturzursache sei die Entscheidung des Piloten gewesen, unter die sichere Mindestflughöhe zu fallen, während Jugoslawen sagten, der Fluglotse hätte wissen müssen, wo sich das Flugzeug genau befindet, nachdem der Pilot alle notwendigen Informationen mitgeteilt hatte.

Die Black Boxes wurden mit großem Aufwand gefunden, und aufgrund des unzugänglichen Geländes wurden nicht alle Überreste der Opfer gefunden. Es war der größte Unfall in der Geschichte Jugoslawiens und der zweitgrößte in der Geschichte Frankreichs.

2008 wurden weitere Teile des Flugzeugs und Überreste der Passagiere gefunden. Im Mai wurden rund 27 Tonnen Flugzeugwrack beseitigt, darunter ein Triebwerk und große Flügelteile. Einige Teile mussten zerlegt werden, um mit dem Helikopter vom Berg transportiert zu werden. An der Absturzstelle ist eine Gedenktafel angebracht.