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CORONAKRISE

Die Impfung – Fragen und Dilemmas

CORONA_IMPFUNG
Symbolbild (FOTO: iStock)

Der vierte Lockdown, der derzeit in Österreich herrscht, zeigt, dass das Corona-Virus noch nicht besiegt ist. Die Staatsspitze behauptet, den Sieg erst dann verkünden zu können, wenn sich auch die hartgesottenen Impfgegner endlich zur Immunisierung bereiterklären. Warum haben sie das eigentlich bisher nicht getan?

In der gegenwärtigen Situation teilt sich die österreichische Bevölkerung nicht in Arme und Reiche, in die Fans dieses oder jenes Fußballclubs oder nach Zugehörigkeit zu verschiedenen politischen Strömungen. Leider verläuft ein tiefer Graben derzeit zwischen den Menschen, die sich gegen Corona haben impfen lassen, und jenen, die die Immunisierung ablehnen. Nach den Gründen des Widerstands haben wir rund ein Dutzend Wiener Ärzte gefragt, haben aber immer die freundliche Antwort erhalten, dass dies nicht der richtige Moment ist, sich in den Medien zu exponieren, da man bei der Ärztekammer und anderen zuständigen Organen nicht auffallen wolle. Zum Glück ist es uns gelungen, einen Arzt für ein Gespräch zu gewinnen, der allerdings anonym bleiben möchte.

Ich glaube, dass das wachsende Misstrauen gegenüber der bisherigen Maßnahmen auch zu einem Misstrauen gegenüber dem Impfstoff geführt hat, von dem erwartet wurde.

KOSMO: Sind Sie Corona schon leid?
Doktor: Wenn man uns zu Beginn gesagt hätte, dass das alles so lange dauern würde, hätten wir das im Traum nicht geglaubt. Die Tatsachen und Statistiken besagen, dass wir dieser Tage so viele Infizierte haben wie noch nie, obwohl viele Bürger bereits zwei oder sogar drei Impfdosen erhalten haben. Zum Glück entspricht die Zahl der Infizierten nicht gleichzeitig der Zahl der tatsächlich Erkrankten oder – Gottseidank – nicht der der Verstorbenen, wobei man ja bei denen auch nicht wirklich weiß, ob die Todesursache immer nur Corona ist. Meine Patienten werden tagtäglich mit Massen von Informationen bombardiert und sie werden immer verängstigter und misstrauischer. Immer lauter werden die Kommentare, dass die bisher ergriffenen epidemiologischen Maßnahmen keinen wirklichen Erfolg gebracht haben. Ich glaube, dass das wachsende Misstrauen gegenüber den bisherigen Maßnahmen auch zu einem Misstrauen gegenüber dem Impfstoff geführt hat, von dem so viel erwartet wurde.

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Vera Marjnaovic
Meine Berufung zur Journalistin entdeckte ich bereits als Sechzehnjährige während meiner Gymnasialzeit in Montenegro. Diesem Berufszweig bin ich seither treu geblieben. Nach meiner Ankunft in Wien widmete ich mich der Arbeit mit Mitgliedern der BKS-Gemeinschaft, wodurch ich tiefgreifende Einblicke in die Lebensgeschichten und sowohl die Triumphe als auch die Herausforderungen verschiedener Generationen gewann. Diese vielfältige Palette an Persönlichkeiten prägte meinen journalistischen Weg und festigte mein Engagement für soziale Themen.