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NACH SLOWAKISCHEM VORBILD

Ab 5. Dezember: Corona-Massentests in ganz Österreich

Symbolbild (FOTO: iStockphoto)

Der Starttermin für erste Massentests in Österreich ist fixiert: Ab 5. Dezember soll nach slowakischem Vorbild flächendeckend getestet werden. Den Start machen Pädagogen und Pädagoginnen.

Bundeskanzler Sebastian Kurz hatte bereits vor wenigen Tagen angekündigt, nach dem Lockdown eine breit angelegte Massentestung nach slowakischem Vorbild, sowie zielgerichtete Screenings, durchführen zu wollen. Am heutigen Freitag wurden nun auch die Zielgruppen und ein Zeitplan für die Corona-Massentests präsentiert. Am 5. Dezember geht es los.

Heute Mittag wurden der Öffentlichkeit die ersten fixen Eckpunkte präsentiert. Im Vorfeld gab es intensive interne Vorbereitungen, sowie eine Reihe von Gesprächen zwischen der Bundesregierung und Wissenschaftlern, sowie den Vertretern der Länder, Gemeinden, Sozialpartner und der Ärztekammer.

Nun werden als Ergebnis dieser Gespräche in enger Abstimmung zwischen Bundeskanzleramt, Gesundheitsministerium, Bundesheer und dem Bildungsressort alle notwendigen Vorkehrungen getroffen, um die Testungen in allen Bereichen stark auszuweiten.

Sieben Millionen Tests gekauft
Sieben Millionen Antigen-Schnelltests wurden bereits bestellt, weitere Bestellungen sind in Planung. Die Kosten für die ersten sieben Millionen Tests belaufen sich auf 50 Millionen Euro. Zur Anwendung kommen Tests der Firmen Roche (vier Millionen Tests) und Siemens (drei Millionen Tests). Die Probenentnahmen soll ausschließlich von geschultem Gesundheitspersonal durchgeführt werden. Das Ergebnis liegt nach etwa 15 Minuten vor.

Laut Bundeskanzler Sebastian Kurz (ÖVP) soll den Menschen so ein Weihnachtsfest im engen Familienkreis ermöglicht werden: „Wir können schnell eine hohe Zahl an infizierten Personen lokalisieren und somit noch stärker die Infektionsketten durchbrechen. Massentests waren bisher nicht möglich, sind aber jetzt eine effiziente Alternative zu Lockdowns von mehreren Wochen.“ Schon jetzt bitte er die Bevölkerung, dieses bundesweite Projekt zu unterstützen und sich daran zu beteiligen.

Drei Pilotdurchgänge
Im ersten Pilotdurchgang werden Pädagogen und Pädagoginnen ab 5. und 6. Dezember getestet. Das betrifft alle Landeslehrer, Bundeslehrer, Lehrpersonal und Kindergartenbetreuer. Die Durchführung der Tests läuft über rund 100 Teststationen in allen Bezirkshauptstädten. Die genauen Informationen werden vom Bildungsministerium, sowie den Landesbildungsdirektionen und Bezirksschulbehörden koordiniert. Diese Testreihe umfasst rund 200.000 Personen in ganz Österreich.

Nach den Pädagogen, werden im zweiten Pilotdurchgang rund 40.000 Polizistinnen und Polizisten getestet. Diese Phase wird am 7., 8., und 9. Dezember stattfinden. Die Organisation der Testungen erfolgt dabei über die Landespolizeidirektionen. Diese Testungen werden ebenfalls über die rund 100 Teststationen in den Bezirkshauptstädten abgewickelt.

Im dritten Pilotdurchgang stehen Gemeinden mit hoher Inzidenz in der ersten Dezemberwoche am Programm. Durchgeführt werden die Testungen über Teststationen in den jeweiligen Gemeinden. Kommende Woche wird die Regierung genauere Details darüber bekannt geben, welche Gemeinden in der dritten Phase getestet werden und wann die genauen Testtage sind. Dies erfolgt in enger Abstimmung mit den Ländern und den lokalen Behörden.