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Bis zu 1000 Euro

Achtung: Wer hier Kieselsteine mitnimmt, muss Strafe zahlen (FOTO)

(FOTO: iStock/SHansche)
(FOTO: iStock/SHansche)

Wer die malerische Insel Skiathos besucht, sollte sich zweimal überlegen, was er als Souvenir mit nach Hause nimmt. Denn das Mitnehmen von Kieselsteinen vom beliebten Lalaria Strand kann teuer enden.

Eingebettet in die Nördlichen Sporaden, einer Inselgruppe in der Ägäis, liegt die Insel Skiathos. Wenngleich sie weniger bekannt ist als ihre Schwestern Kreta, Korfu und Rhodos, zieht Skiathos dennoch eine beachtliche Anzahl an Touristen an. Besonders der Lalaria Strand, der nur per Boot erreichbar ist, ist ein echter Hingucker. Seine abgerundeten, blau-weißen Kieselsteine, auch als Lalaria bekannt, und der Tripia Petra, ein Felsen, der wie ein Tor ins Wasser ragt, sind die markanten Merkmale dieses Ortes. Doch diese Schönheit hat ihren Preis.

Hälfte der Steine verschwunden

Jahr für Jahr verschwinden immer mehr der einzigartigen Lalaria-Kieselsteine in den Taschen der Besucher. Laut Thodoris Tzoumas, dem Bürgermeister von Skiathos, sind schätzungsweise die Hälfte der Steine seit 2018 verschwunden. Dies hat zur Folge, dass der natürliche Reichtum der Insel zunehmend gefährdet ist.

Kampagne „Take pictures, not pebbles“

Um dem Kieselstein-Klau Einhalt zu gebieten, haben die örtlichen Behörden und die Inselbewohner eine Kampagne ins Leben gerufen. Unter dem Motto „Nimm Fotos mit, nicht Kieselsteine“ wird versucht, das Bewusstsein der Besucher zu schärfen. Wer sich nicht an das Verbot hält und beim Mitnehmen von Steinen erwischt wird, muss mit einer Geldstrafe zwischen 400 und 1.000 Euro rechnen. An den Flughäfen wurden sogar Rückgabeboxen eingerichtet, um die Touristen zur Rückgabe der Steine zu bewegen.

Das Mitnehmen von Souvenirs aus Griechenland kann aber noch weitere Konsequenzen haben. Das Auswärtige Amt warnt, dass der Versuch, archäologische Gegenstände auszuführen, sogar zu mehrjährigen Haftstrafen führen kann. „Archäologische Kulturgüter, vereinfacht gesagt, antike Objekte, die sich im Boden oder unter Wasser befinden, sind in jedem Land streng geschützt“, warnt Anita Gach vom österreichischen Bundeskriminalamt. Ein österreichischer Familienvater musste dies am eigenen Leib erfahren, als er 2019 Fragmente von antiken Amphoren, die seine Kinder beim Schnorcheln auf Rhodos gefunden hatten, mit nach Hause nahm.

Die Geschichte von Skiathos und seinen Kieselsteinen zeigt eindrücklich, dass die natürlichen und kulturellen Schätze eines Urlaubslandes mit Respekt behandelt werden sollten. Ein Urlaubssouvenir kann schnell zu einem teuren Vergnügen werden und im schlimmsten Fall sogar strafrechtliche Konsequenzen nach sich ziehen. Daher gilt: Genieße die Schönheit der Natur, aber lasse sie dort, wo sie hingehört. Denn letztendlich sind es die Erinnerungen und Erfahrungen, die einen Urlaub unvergesslich machen, nicht die mitgenommenen Souvenirs.