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Verbrechenserie

Ätzende Gefahr: Profibande knackt Wiener Wohnungen mit Säure

Einbruch
(Symbolbild FOTO: iStock)

Mit einer gefährlichen Methode versuchen Unbekannte in Wien, Wohnungen auszurauben: Sie setzen Säure ein, um Türschlösser zu zerstören. Die Polizei vermutet eine europaweit agierende Bande.

In Wien häufen sich Anfang Oktober Einbruchsversuche mit einer gefährlichen Methode: Unbekannte Täter setzen Säure ein, um Türschlösser zu beschädigen. Die Ermittlungen der Polizei konzentrieren sich auf Wien-Landstraße und Wien-Penzing. Die Behörden vermuten, dass hinter den Vorfällen eine organisierte Gruppe steckt, die europaweit operiert. Das Wiener Landeskriminalamt führt die Untersuchungen gegen die noch nicht identifizierten Täter.

Für das aktuelle Jahr existieren noch keine statistischen Erhebungen. Im Vergleich dazu registrierte die Polizei im letzten Jahresabschnitt des Vorjahres eine ausgedehnte Einbruchsserie mit 88 dokumentierten Fällen. Die mutmaßlich verantwortliche Bande soll bereits für mehr als 500 ähnliche Einbrüche in verschiedenen europäischen Ländern verantwortlich sein.

Aktuelle Vorfälle

Zwischen dem 30. September und dem 6. Oktober 2025 versuchten die Täter dreimal, in Wohnungen eines Mehrparteienhauses in Wien-Landstraße einzudringen. Dabei kam offenbar Säure zum Einsatz, um die Schließmechanismen zu manipulieren. Ein vergleichbarer Vorfall wurde zwischen dem 3. und 5. Oktober 2025 in Wien-Penzing registriert. In diesem Fall gelang den Tätern ein vollendeter Einbruch, während ein weiterer Versuch im selben Gebäudekomplex scheiterte.

Die Einbrecher haben es nach Angaben der Polizei gezielt auf leicht transportierbare Wertsachen abgesehen – vorwiegend Bargeld und Schmuck. Aus früheren Fällen in Wien ist den Ermittlern bereits die Vorgehensweise bekannt, bei der die Täter ätzende Substanzen verwenden, um Schlösser zu beschädigen und sich so Zugang zu Wohnungen zu verschaffen. Die Wiener Sicherheitsbehörden stehen im Austausch mit Polizeidienststellen im Ausland, wo ähnliche Delikte beobachtet und teilweise auch Verdächtige festgenommen wurden.

Sicherheitshinweise

Bewohner sollten ihre Eingangstüren regelmäßig kontrollieren. Bei beschädigten Schlössern oder sichtbaren Flüssigkeitsresten ist direkter Kontakt unbedingt zu vermeiden. Es besteht der Verdacht, dass die Täter Salpetersäure (hochätzende Chemikalie) verwenden, die schwere Schäden an Haut, Schleimhäuten und Atemwegen verursachen kann.

Bei Kontakt empfiehlt die Polizei, betroffene Körperstellen oder Kleidung sofort mit reinem Wasser zu spülen – ohne Seife oder andere Zusätze – und unverzüglich den Polizeinotruf 133 zu wählen.

Verdächtige Substanzen, Fäden, Markierungen oder ungewöhnliche Beschädigungen an der Tür sollten fotografisch dokumentiert werden.