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MUSIK

Aleksandar Sofronijevic – der Star mit der Harmonika

(Foto: Bojan Stevanovic)

Mit nur vier oder fünf Jahren bekam er das erste Mal eine Harmonika in die Hände und sie wurde zu seinem Lieblingsspielzeug. Als die Eltern ihn daraufhin fragten, ob er sie wirklich spielen lernen wollte, war er Feuer und Flamme und bekam mit sechs Jahren sein erstes richtiges Instrument – und machte sich auf den Weg zum Gipfel.

Sein erster Lehrer war Aleksandar Petrović, und Aleksandar war überglücklich, dass er endlich seine ersten richtigen musikalischen Schritte unternehmen und Noten lernen konnte. Schon bald übte er auch die ersten Lieder ein.

KOSMO: Mit welcher Musik haben sie angefangen?

Aleksandar Sofronijevic: „Volksmusik. Ich erinnere mich, das erste Lied, das ich lernte, war ’Pod onom, pod onom gorom zelenom’, und die nächste Nummer war ’Hajde, Kato, hajde zlato’. Niemand hat mich zum Üben gezwungen, ich wollte das selber und ich liebte das Spielen. In Kraljevo habe ich die untere und mittlere Musikschule „Stevan Mokranjac“ abgeschlossen.

Anschließend habe ich mich an der Musikakademie in Kragujevac eingeschrieben. Ich dachte, genau wie heute, dass eine Ausbildung sehr wichtig ist und dass ich damit mein Talent weiterentwickeln und verbessern kann. In der Mittelschule und der Akademie habe ich die theoretische Abteilung abgeschlossen, was mir später das Schreiben von Arrangements, die Leitung eines Orchesters, das Zusammenspiel mit anderen Instrumenten und die Schaffung einer kompakten Einheit und des Teams, das mich noch immer umgibt, sehr erleichtert hat.“

KOSMO: Wollten Sie überhaupt mit der klassischen Musik beginnen?

Aleksandar Sofronijevic: Das haben alle von mir gefordert, nachdem mein großes Talent erkannt worden war. Ich verstand die Musik, lebte sie, aber ich spürte nicht dieselbe Liebe zur klassischen Musik wie zur anderen Harmonikamusik: der Volksmusik, den balkanischen Klängen und dem internationalen Pop oder auch dem Jazz und der Varieté-Musik. Als die Professoren das von mir forderten, habe ich mich gleich von der Idee distanziert, klassischer Musiker zu werden. Ich bin meinen Interessen und meiner Entwicklung treu geblieben, wobei ich die klassische Ausbildung fortgesetzt habe, was mein Talent auf jeden Fall veredelt hat.

,,Ich verstand die Musik, lebte sie, aber ich spürte nicht dieselbe Liebe zur klassischen Musik wie zur anderen Harmonikamusik.“, so Aleksandar.

KOSMO: Geben Sie es zu: Hat bei dieser Entscheidung auch die Tatsache mitgespielt, dass Volksmusiker besser verdienen als klassische Musiker?

Aleksandar Sofronijevic: Ehrlich gesagt, die Wahrheit ist, dass ich nicht genügend Liebe und Verständnis für die klassische Musik hatte. Auf der Harmonika werden überwiegend moderne klassische Komponisten gespielt, und in meinem damaligen Alter konnte ich diese aggressive Spielweise nicht verstehen, denn ich war und bin eigentlich Lyriker.

Am liebsten habe ich mit dem verstorbenen Novica Negovanović zusammengespielt, der über die Morava und die Šumadija sang. Außerdem habe ich auch Tozovac sehr gemocht. (Foto: zVg.)

KOSMO: Mit Ihren Auftritten in bestimmten Fernsehsendungen haben Sie einen richtigen Boom ausgelöst. Wie kam das?

Aleksandar Sofronijevic: Wir haben angefangen, Volksmusik professionell zu spielen, was bedeutet, dass jedes Instrument seine Position im Arrangement kennen und wissen muss, was es zu spielen hat, und nicht, dass das so ungefähr und spontan geschieht wie bei 80 % unserer Bühnenszene. Alle Mitglieder meines Orchesters, und wir sind insgesamt 13, haben eine musikalische Ausbildung, zumindest in der Musikmittelschule, aber teilweise auch mit Akademieabschluss.

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