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MUSIK

Aleksandar Sofronijevic – der Star mit der Harmonika

KOSMO: Sie haben große Neuheiten in die Musik eingeführt…

Aleksandar Sofronijevic: Alle schönen Volkslieder, über 500, habe ich in meinem Arrangement neu eingespielt. Eins nach dem anderen, und wir wurden immer bekannter. Und dann hörten uns die großen Stars: Ana Bekuta, Tozovac, Šaban Šaulić, Snežana Đurišić, Aca Pejović, Lepa Lukić, Marinko Rokvić, Merima Njegomir… Alle luden uns ein, auf ihren großen Konzerten zu spielen. Wir haben alle Genres von Hardrock über Pop bis zu Volksmusik perfekt interpretiert, was sich herumsprach und große Anerkennung fand.

Für die Fernsehsendung ’Nikad nije kasno’ habe ich sieben Jahre lang gearbeitet und 4.126 Lieder aufgenommen, und für jedes dieser Lieder habe ich die Noten geschrieben. Danach habe ich meine eigene Plattenfirma und das Studio ’AS Studio Ton’ gegründet. Alles entsprach den internationalen Standards, vieles haben wir selber angefangen, woran wir jetzt ernsthaft arbeiten.

KOSMO: Wie singen Sänger mit unterschiedlichen Stimmeigenschaften nach Ihren Arrangements?

Aleksandar Sofronijevic: Mein Orchester arbeitet nach dem Prinzip, dass wir den Sänger unterstützen, was viele Musiker vergessen. Ich hatte das Glück, das vom großen Cune Gojkovic zu lernen. Wir haben viel geredet, und einmal sagte er mir: ’Schau, wie schön du spielst, du störst mich gar nicht beim Singen’.

,,Ich hatte das Glück, das vom großen Cune Gojkovic zu lernen. Wir haben viel geredet, und einmal sagte er mir: ’Schau, wie schön du spielst, du störst mich gar nicht beim Singen“, so Aleksandar.

KOSMO: Mit welchem Sänger arbeiten Sie am liebsten zusammen?

Aleksandar Sofronijevic: Am liebsten habe ich mit dem verstorbenen Novica Negovanović zusammengespielt, der über die Morava und die Šumadija sang. Außerdem habe ich auch Tozovac sehr gemocht, beide stammten wie ich aus Kraljevo und ich habe viel von ihnen gelernt.

KOSMO: Welches sind Ihre drei Lieblingslieder?

Aleksandar Sofronijevic: Da gibt es viele, aber ok, hier sind drei: ’Ti samo budi dovoljno daleko’ (Generacija 5), ’Kad umoran budem pao’ (Novica Negovanović) und ’Sama sam’ (Silvana Armenulić).

KOSMO: Wie finden Sie die modernen Kompositionen?

Aleksandar Sofronijevic: Jede Zeit hat ihre musikalischen Trends mit einem Schaffen, das gegen die musikalischen Regeln und die Ästhetik rebelliert. Trotzdem darf man den Komponisten nicht die Möglichkeit nehmen, Texte und Melodien zu schaffen, die heute modern sind, und auf diese Weise ihre Emotionen auszudrücken. Davon erzählt auch der Film ’Toma’, bei dem mein Orchester und ich die komplette Filmmusik gespielt haben. Die Menschen hören diese Musik gerne, viele Songs sind wiedergekommen. Meine Produktion pflegt diesen Sound, auch wenn er nicht kommerziell ist. Wir dürfen einfach nicht zulassen, dass dieser Schatz verfällt, daher bemühen wir uns, ihn zu erhalten.

(Foto: zVg./Bojan Stevanovic)

KOSMO: Was haben Sie aus Ihrem Elternhaus mitbekommen?

Aleksandar Sofronijevic: Meine Eltern leben in Kraljevo, aber ich musste wegen der Arbeit nach Belgrad übersiedeln. Meine Eltern wissen nicht viel über mein Leben, auf diese Weise schütze ich sie. Ich bin mit meiner Wahl zufrieden, jedes Opfer hatte seinen Sinn. Ich erinnere mich an die Zeiten, als ich Mama und Papa nicht verstanden habe, aber heute bin ich ihnen unendlich dankbar für die Arbeitsmoral, die sie mir vermittelt haben.

Sie haben mich gelehrt, jeden Menschen und alles, was meine Arbeit mit sich bringt, zu respektieren. Für mich ist es egal, ob ich für den Präsidenten, Luka Modrić oder einen einfachen Menschen spiele. Ich spiele, damit die Menschen Freude daran haben. Ich sage niemals, dass ich zur Arbeit gehe, sondern, dass ich spielen gehe, denn wir stehen ganz im Dienste der Menschen und sie geben uns das zurück.

KOSMO: Wie viel bedeutet Ihnen das Schmücken der Harmonika und welche Farben hatten die Banknoten an Ihrem Instrument kürzlich auf der Feier bei Novak und Srđan Đoković?

Aleksandar Sofronijevic: Das Schmücken der Harmonika mit Banknoten ist ein schöner Brauch, aber keine Verpflichtung. Ich erinnere mich, wie ich als Kind mein erstes Geld auf einer Slava-Feier bei meinem Großvater Slavuj in Kragujevac verdient habe. Manchmal übertreiben die Leute und ich sage ihnen dann, dass es reicht, dass das keinen Sinn mehr macht. Die Đokovićs sind immer sehr großzügig, aber ich habe während des Spielens nicht beobachtet, wer das Instrument womit geschmückt hat. Auf jeden Fall gab es Banknoten in verschiedenen Farben.

KOSMO: Es wird gemunkelt, dass es in Ihrem Leben eine neue Liebe gibt. Wer wird auf Ihrer Hochzeit spielen und singen?

Aleksandar Sofronijevic: Ich hatte das Glück, eine großartige Person kennenzulernen, die sehr aufmerksam ist. Ich mag sie sehr, wir sind zusammen und genießen unsere Beziehung. Aber wer weiß, wir werden sehen, was daraus wird. Auf unserer Hochzeit muss es mehrere Orchester geben: Tamburaši, eine Pop-Rock-Band, ein gutes Volksmusikorchester. Aber wann das sein wird, weiß ich nicht.