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SKURRILES WEITERBILDUNGSANGEBOT

AMS-Skandal: Danijel unfreiwillig zum ‚Migranten-Tag‘ geschickt

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(FOTOS: iStock)

Die Einladung traf den 20-jährigen Danijel aus Wien völlig unerwartet. Als er am Dienstagabend seine E-Mails überprüfte, entdeckte er eine automatisierte Nachricht vom Arbeitsmarktservice (AMS). Der Inhalt der Nachricht war eine Einladung zum „Tag der Migranten“. Für den in Wien geborenen Danijel, der seit seiner Geburt die rot-weiß-rote Flagge hochhält, wirkte dies wie eine befremdliche Fortbildungsempfehlung.

Danijel, ein stolzer Wiener aus Ottakring, wurde im Jahr 2003 geboren und durchlief seine gesamte Bildungslaufbahn, einschließlich einer Lehre als Fleischhauer, in der österreichischen Hauptstadt. Nach Abschluss seiner Ausbildung entschied er sich für eine berufliche Neuorientierung und begann, sich umzuschulen. Auf seiner Suche nach einer neuen beruflichen Tätigkeit war er auf vieles vom AMS vorbereitet, jedoch nicht auf eine Aufforderung, das österreichische Bildungssystem neu zu erkunden.

Die Einladung vom AMS, die Danijel kurz vor Weihnachten erhielt, richtete sich an Migranten und enthielt praktische Ratschläge zur Integration in die österreichische Gesellschaft, von Sprachkenntnissen bis zur kulturellen Anpassung. Seit etwa einem Monat ist Danijel auf Arbeitssuche und hatte bereits ein Beratungsgespräch beim AMS. Dort wurde ihm versichert, dass er Kursangebote erhalten würde. Eine Einladung zum „Tag der Migranten“ war jedoch nicht Teil dieser Absprache.

„Ich habe diese ärgerliche Nachricht erhalten. Damit möchte ich zeigen, dass Diskriminierung heutzutage immer noch an der Tagesordnung ist!“, so Danijel, der sich aufgrund seines Namens diskriminiert fühlt. Er ist überzeugt, dass man „einfach auf den Namen geschaut und gesehen hat, der ist ein Jugo und der kann eh kein Deutsch“.

unerwarteten Einladung

Trotz der unerwarteten Einladung muss Danijel keine Konsequenzen befürchten, sollte er der Veranstaltung fernbleiben. Dennoch ist es unwahrscheinlich, dass er dem „Tag der Migranten“ beiwohnen wird. Die Erfahrung hat ihn gelehrt, dass Vorurteile und Diskriminierung trotz seiner tiefen Verwurzelung in der österreichischen Gesellschaft noch immer existieren. Es bleibt zu hoffen, dass solche Missverständnisse in Zukunft vermieden werden können und jeder Bürger, unabhängig von seinem Namen, als gleichwertiges Mitglied der Gesellschaft anerkannt wird.