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Akademikerball

Autofahrer brauchen heute Geduld: Mehrere Demos in Wien

(FOTO: EPA-EFE/FLORIAN WIESER)
(FOTO: EPA-EFE/FLORIAN WIESER)

Am Freitag wird die Wiener Hofburg erneut Schauplatz des umstrittenen „Akademikerballs“, der von der Freiheitlichen Partei (FPÖ) ausgerichtet wird. Dieses Ereignis ruft jedes Jahr zahlreiche Proteste hervor und verwandelt die Wiener Innenstadt in eine Hochsicherheitszone.

Bereits seit 1952 prägen deutsch-nationale Burschenschafter diese Veranstaltung, die bis 2012 vom Wiener Korporationsring (WKR) organisiert wurde. Nach Differenzen mit der Wiener Hofburg übernahm die FPÖ Wien die Organisation und taufte den Ball in „Akademikerball“ um.

Treffen von Rechtsextremen

Die Gästeliste der vergangenen Jahre sorgte immer wieder für Aufsehen. So war unter anderem Martin Sellner, der ehemalige Kopf der vom Verfassungsschutz als rechtsextrem eingestuften „Identitären Bewegung“, bei den letzten beiden Veranstaltungen anwesend. Auch die FPÖ wird stark am Ball vertreten sein, obwohl Partei-Chef Herbert Kickl und EU-Spitzenkandidat Harald Vilimsky nicht teilnehmen werden. Erwartet werden jedoch Persönlichkeiten wie FPÖ-Volksanwalt Walter Rosenkranz und der Dritte Nationalratspräsident Norbert Hofer.

Gegen den Ball, der von Kritikern als internationales Vernetzungstreffen Rechtsextremer bezeichnet wird, sind fünf Kundgebungen angemeldet. Besonders hervorzuheben ist der Protestmarsch der „Offensive gegen Rechts“, der unter dem Motto „Kein Platz für Faschos“ durch die Innenstadt führen wird. Der Startpunkt ist um 17.00 Uhr vor der Universität Wien beim Schottentor. Von dort aus geht es über den Schottenring, die Wipplingerstraße, den Hohen Markt und die Rotenturmstraße bis zum Stephansplatz, wo eine Abschlusskundgebung geplant ist.

Weiträumige Sperren

Um die Sicherheit zu gewährleisten, wird die Polizei mit rund 900 Beamten im Einsatz sein. Ab 16 Uhr wird die Ringstraße abschnittsweise für den Verkehr gesperrt und ab 17 Uhr tritt eine Sperrzone rund um den Heldenplatz in Kraft. Die Polizei empfiehlt, den innerstädtischen Bereich großräumig zu umfahren. Auch Benutzer öffentlicher Verkehrsmittel müssen mit Einschränkungen rechnen. Aktuelle Informationen dazu sind unter der Servicehotline der Wiener Linien oder auf deren Website abrufbar.

Die Polizei informiert zudem über ihren X-Account (vormals Twitter) laufend über aktuelle Änderungen. Der Zutritt zur Hofburg selbst wird nur gewährt, wenn die Bereitschaft besteht, Kleidung und mitgeführte Behältnisse durchsuchen zu lassen.

In der Vergangenheit waren die Proteste gegen den Ball zum Teil heftig und führten zu zahlreichen Sachbeschädigungen und Verletzten. Insbesondere 2014 eskalierte die Situation. In den folgenden Jahren beruhigte sich die Lage jedoch wieder. Es bleibt abzuwarten, wie sich die Situation in diesem Jahr entwickeln wird.