Am 15. August 2018 schoss ein 21-Jähriger einen anderen Autofahrer nieder und verletzte ihn lebensgefährlich. Am Dienstag wurde der Täter des Mordes schuldig gesprochen.
Der Serbe war im Sommer letzten Jahres mit dem Auto seiner Großmutter unterwegs, nachdem er in derer Wohnung die Blumen gegossen hatte. Nachdem er mit einem Bekannten ein Eis essen war, wollte ihn der Angeklagte nach Hause bringen.
Dem tschetschenischen Lenker (27) eines Fahrzeuges, der hinter dem Serben unterwegs war, fuhr der Angeklagte wohl zu langsam, weshalb dieser mehrfach hupte und knapp auffuhr. Auch die Lichthupe ließ das spätere Opfer wiederholt aufleuchten.
Die Situation zwischen den beiden Autofahren eskalierte schließlich an der Kreuzung Leibnizgasse-Davidgasse, als die Beiden Spur an Spur nebeneinanderstanden. Sowohl der Serbe als auch der Tschetschene verließ verärgert das Auto, um beim jeweils anderen den Unmut über die Situation loszuwerden – plötzlich zog der 21-Jährige eine Pistole und feuerte los.
Elf Schüsse abgegeben
Ermittlungen bewiesen, dass der gebürtige Serbe insgesamt elf Schüsse aus der Tatwaffe abgab. Der erste traf seinen 27-jährigen Kontrahenten am linken Unterschenkel, der zweite am linken Oberschenkel. Nachdem der Tschetschene zwei weitere Kugeln unter der rechten Achsel und am linken Oberarm kassierte, wollte sich dieser ins Auto retten und wurden ein weiteres Mal im Gesäß getroffen.
Der letzte Schuss verletzte das Opfer lebensgefährlich, da das Geschoss den Darm beschädigte. Ein Augenzeuge verständigte noch während der Schießerei die Rettung und Polizei. Der 27-Jährige wurde rasch ins Spital eingeliefert und sofort behandelt. Er verbrachte drei Wochen im Krankenhaus, davon eine Woche auf der Intensivstation.
Der Angeklagte richtete die Pistole auch auf den Beifahrer des Opfers. Dieser konnte sich jedoch rechtzeitig hinter dem Auto in Deckung bringen, weshalb die auf ihn gefeuerten Kugeln nur Sachschaden verursachten.
Auf Notwehr plädiert
Der Angeklagte verantwortete sich mit Notwehr, welcher die Geschworenen jedoch mehrheitlich keinen Glauben schenkten. Die Tatwaffe habe der Serbe einem Gast abgenommen, während er als Security in einem Nachtklub gearbeitet hat.
Das Schwurgericht verurteilte den 21-Jährigen wegen versuchten Mordes zu zehn Jahren Haft. Laut Gerichtssprecherin Christina Salzborn ist das Urteil nicht rechtskräftig.
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