Seit dem EU-Beitritt haben rund 200.000 Kroaten, das sind fünf Prozent der Gesamtbevölkerung, ihre Heimat verlassen – die meisten wanderten nach Deutschland aus.
Wie meisten Länder aus der Balkan-Region hat auch Kroatien, das jüngste EU-Mitglied, ein Problem mit der Massenauswanderung. Wegen sozialen und wirtschaftlichen Missständen suchen kroatische Staatsbürger Arbeit in den restlichen europäischen Ländern. Die Zielländer der Kroaten sind Deutschland, Österreich und Irland. Allein in den dreieinhalb Jahren seit dem EU-Beitritt sind nach einem Bericht der kroatischen Zeitung „Jutarnji list“ 200.000 Menschen abgewandert. Das waren fast fünf Prozent der Gesamtbevölkerung.
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180.000 von ihnen hätten sich Deutschland als neue Heimat ausgesucht. Unter den Ausgewanderten stellten diejenigen mit Hochschulbildung die klare Mehrheit. Schätzungen zufolge haben 55 bis 65 Prozent eine akademische Ausbildung. Da die Zahlen weiter sprunghaft stiegen, könnte das Land in zehn Jahren 800.000 Bürger verlieren, schrieb das Blatt unter Berufung auf Berechnungen heimischer Demografen. Auch ist die Zahl der Menschen mit kroatischer Staatsbürgerschaft aus Bosnien-Herzegowina und Serbien unbekannt. Prognosen zufolge könnten in zehn Jahren sogar bis zu 800.000 Menschen Kroatien verlassen.
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